Kommentar |
Parteiprogramme (Manifestos) scheinen aus der Zeit gefallen: seitenlang und unverständlich, kaum ein/e Wähler/in liest sie. Dennoch sind sie für die Politikwissenschaft wichtige Dokumente, da sie einige Einsicht in die Parteienlandschaft bieten. Hier sprechen Parteien bestimmte Wählergruppen an, machen Versprechen und betonen die Unterschiede zu anderen Parteien. Die Texte sind oft das Ergebnis parteiinterner Auseinandersetzungen und geben Hinweise auf innerparteiliche Machtverhältnisse. In der Forschung gibt es verschiedene qualitative und quantitative Varianten, Parteiprogramme zu analysieren. In der Übung werden wir uns mit den theoretischen Grundlagen der Manifesto-Forschung auseinandersetzen und empirische Ansätze kennen lernen. Zum Abschluss des Moduls ist eine eigene kleine Forschungsarbeit zu schreiben, in der einer der empirischen Ansätze eigenständig auf andere Daten übertragen wird.
Ziel der gesamten Lehrveranstaltung (über zwei Semester) ist es, einen Forschungsprozess vom Finden der Fragestellung bis zum Abfassen einer schriftlichen Arbeit zu durchlaufen. Die Übung beinhaltet nicht nur eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Manifestos und die empirische Bearbeitung, sondern auch methodisches Training zum wissenschaftlichen Arbeiten (Recherchieren, Lesen und Zusammenfassen, Präsentieren, Schreiben). |
Bemerkung |
Voraussetzung zur Teilnahme sind die Bereitschaft, sich vorwiegend mit englischsprachiger Fachliteratur auseinanderzusetzen. Außerdem erwarte ich die regelmäßige Lektüre zur Vorbereitung der einzelnen Blocksitzungen, die Gestaltung einer Sitzung und die aktive Mitarbeit während der Veranstaltung. |