Transnationalisierung und Globalisierung stellen die Soziologie vor neue Herausforderungen. Während in der Soziologie wie im Alltagsleben „Gesellschaft“ überwiegend mit „Nationalstaaten“ gleichgesetzt wurden – und Gesellschaftsvergleiche demgemäß überwiegend als Analysen unterschiedlicher nationaler Institutionen und Sozialstrukturen angelegt waren – verlangt die Analyse der zunehmenden Verflechtung und Entgrenzung der nationalstaatlichen „Container“ nach neuen begrifflichen Grundlagen.
In diesem Masterkurs werden Phänomene der Transnationalisierung und Globalisierung vor allem aus kultursoziologischer Perspektive betrachtet. Dabei werden insbesondere auch die Ansätze der aktuellen kultursoziologischen Transnationalisierungs- und Globalisierungsforschung vorgestellt und diskutiert, wie etwa unterschiedliche Konzepte kultureller und sozialer Globalisierung, des Multikulturalismus und des Kosmopolitismus, der multiplen Mobilitäten und Raumbezüge, der Transkulturalität sowie die Debatten des Postkolonialismus und die Diskussion neuer symbolischer Grenzziehungen. Ziel dieses dezidiert forschungsorientiert angelegten Masterkurses ist es, einen Überblick über die aktuellen soziologischen Debatten zu Transnationalisierung und Globalisierung zu erarbeiten und auf dieser Basis Perspektiven für eigene Forschungsarbeiten abzuleiten. |