Nach einem langen Angleichungsprozess sind die alten arbeitsrechtlichen und sozialpolitischen Scheidelinien zwischen Arbeitern und Angestellten 2009 endgültig aufgehoben worden. Jahrzehntelang bedeuteten jene eine formale Privilegierung der Angestellten, die sich auch in einem höheren sozialen Status und oftmals weniger Bereitschaft für interessenpolitische Aktivität niederschlug. Politisch wie wissenschaftlich galten sie als integrierter Stand – das Rückgrat der deutschen Mittelstandsgesellschaft. Im Bewusstsein bestehen aber die Statusunterschiede zwischen Büro- und Fabrikarbeit fort.
Im Seminar werden wir uns diese Entwicklung über die Proletarisierung der Angestellten, die arbeitsinhaltliche Veränderungen der Tätigkeiten, aktuelle Rationalisierungsstrategien im öffentlichen Dienst und der Dienstleistungsarbeit, und die Vereinheitlichung des Arbeitnehmerstatus anschauen und uns mit den Grundannahmen, Erklärungsmodellen und Problematiken der Angestelltensoziologie beschäftigen.
Englischer Titel: The future of white-collar work - the disappearance of a distinct social category with privileged status? |