Die Migrationssoziologie beschäftigt sich mit dem dauerhaften Wohnortswechsel von Menschen. Die klassischen Theorien erklären Migration als ein ökonomisches Phänomen welches auf dem Streben nach besseren Lebensmöglichkeiten an einem neuen Wohnort basiert. Die gestiegene Auseinandersetzung mit der Diversität von Migrationsarten und der Unterschiedlichkeit von Migrant_innen (u.a.) sowie der Vielzahl verschiedenartiger Herausforderungen bei deren Integration haben die klassische Perspektive auf das Phänomen in den vergangenen Jahren um neue migrationssoziologische Ansätze erweitert, zu einer Verbreiterung der wissenschaftlichen Diskussion beigetragen und neue Schwerpunkte gesetzt.
So rücken nicht nur Fragen nach den Spezifika bestimmter Gruppen wie z.B. hochqualifizierte Migrant_innen oder der Bedeutung individueller Merkmale von Migrant_innen (Gender, Ethnizität, Klasse) im Kontext der Aufnahmegesellschaft in den Blickpunkt. Auch Aspekte wie bspw. die interkulturelle Lebensrealität der sog. zweiten und dritten Generation von Migrant_innen sowie die Aktualität des Themenkomplexes Flucht werfen Fragen auf, welche einer empirisch wie theoretisch fundierten, kritischen Auseinandersetzung bedürfen.
Das Seminar versucht einen Einblick in die Migration als soziales Phänomen zu geben und zielt ausgehend von eingehender Lektürearbeit darauf ab, anhand von individueller Textproduktion, Gruppendiskussionen sowie Recherche- und Referatsleistungen die migrationssoziologischen Kompetenzen der Teilnehmer zu entwickeln und zu stärken. |