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E3 - IOS - Sind Kenntnisse der Ur- und Frühgeschichte des Menschen für uns von Bedeutung? - Cr. 3-4 - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Blockseminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2018 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 35
Credits 3-4 Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Weitere Links Studium liberale im IOS (Modul E3)
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtung :
Institut für wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen IwiS
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Mo. 14:15 bis 15:45 EinzelT am 16.04.2018 LB - LB 137   Vorbesprechung   Präsenzveranstaltung
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
-. 10:15 bis 17:00 Block+SaSo 28.04.2018 bis 29.04.2018  LK - LK 052       Präsenzveranstaltung
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
-. 10:15 bis 17:00 Block+SaSo 05.05.2018 bis 06.05.2018  LK - LK 052       Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Redlich, Dieter , Dr.
Zielgruppen/Studiengänge
Zielgruppe/Studiengang Semester Pflichtkennzeichen
Bachelor, Bachelor -
Zuordnung zu Einrichtungen
Studium liberale (E3)
Institut für wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen IwiS
Inhalt
Kommentar

Inhalte: 

In unserer Kultur sind wir es gewohnt, mit schriftlichen Zeugnissen umzugehen. Wir interpretieren sie. Eine Interpretation verrät immer auch den eigenen Standpunkt und lässt sie in unserem neuen Licht erscheinen, auch wenn wir andere Interpretationen von „Autoritäten“ zu Rate ziehen. Wir können nie absolut sicher sein, die reine Wahrheit zu finden.
In der Urzeit der Menschengeschichte liegen nur Artefakte, d.h. „künstliche“, von Menschen behandelte Gegenstände als Zeugnisse ihrer Existenz vor. Archäologen und Historiker müssen diese Gegenstände „subjektiv“ (s.w.u.) deuten und daraus Rückschlüsse auf ihre Lebensweise, Kultur, Vorstellungswelt etc. ziehen.
Als Menschen vor ungefähr 10.000 Jahren den Schritt taten, sesshaft zu werden, wichtige Nahrung anzubauen, Tiere und Feldfrüchte zu domestizieren, wurde dies die Neolithische Revolution genannt. Nun gab es neue Artefakte und es konnten genauere Aussagen über die Kultur dieser Menschen getroffen werden. Man ahnt schon, dass die grobe historische Einteilung in Jäger/Sammler und die sie entwicklungsgeschichtlich ablösenden sesshaften Bauern unsere zeitlichen Vorstellungen in Frage stellt. Geschichte verläuft nie so einfach linear und schon gar nicht auf allen Kontinenten gleichzeitig, wenn die Wanderung aus Afrika über Asien bis nach Südamerika bedacht wird. Auch innerhalb Eurasiens sind sesshafte Bauern gelegentlich wieder zu nomadisierenden Jägern geworden. Dies verlangt uns, last not least, (fach-) begriffliche Terminologie und Kategorien der Logik und Systematik ab.
Noch anders und vielfältiger sieht das Bild vergangener Kulturen aus, seitdem in Mesopotamien (Zweistromland von Euphrat und Tigris), im Kerngebiet des sog. Fruchtbaren Halbmonds, vor etwa 6.000 Jahren die Schrift erfunden wurde und sich rasch ausbreitete. In der Geschichtsschreibung ist dieser Schritt von schriftlosen zu schriftbesitzenden Kulturen mit dem nicht unproblematischen Begriff der Zivilisation als Unterscheidungsmerkmal der beiden Formen verwendet worden.
So ist der Wahrheitsgehalt von Aussagen z.B. europäischer Siedler über schriftlose Kulturen wie die von Indianern äußerst problematisch und ist unter anderem mit archäologischen Funden zu korrigieren bzw. zu ergänzen, um der Komplexität von Kulturen gerecht zu werden. Unser Diskurs könnte reizvoll und auch kontrovers sein, wenn wir nach Antworten darauf suchen, wie diese Übergänge (Neolithische Revolution und Entstehung von Hochkulturen) zu erklären sind, ob sie eine allgemein notwendige Entwicklung darstellen, ob es sich um einen Fortschritt in der Geschichte der Menschheit handelt, ob wir Europäer Erben dieser mesopotamischen Vorgeschichte sein wollen oder durch sie historisch belastet sind. Angesichts der verfügbaren Zeit kann dies nur – im Konsens – exemplarisch geleistet werden.
Auch wenn die Hochkultur Mesopotamiens als Schwerpunkt der evtl. ungewohnten Auseinandersetzungen gewählt wird, gilt, dass jedes Zentrum seine Peripherie hat. Hierzu sind zu zählen die Levante, Anatolien, Iran, das Industal, die Arabische Halbinsel und Ägypten, die alle dem Fruchtbaren Halbmond zuzurechnen sind. Aber auch diese Regionen, die mit Mesopotamien in wirtschaftlichem und politischem Kontakt standen, waren ihrerseits verflochten im Nordosten mit Afghanistan und Turkmenistan und im Westen mit Zypern, Kreta und Malta. Auch sie müssten berücksichtigt werden, auch wenn die kulturellen Beziehungen im hier betrachteten Zeitraum eher einseitig von Mesopotamien ausstrahlten. Gelingt ein Verständnis dieser Entwicklungen, sollten zumindest punktuell Exkurse zu anderen sog. Hochkulturen (China, Inka) unternommen werden.
Von den Teilnehmer*innen wird verlangt, dass sie Abschnitte des Seminarverlaufs protokollieren und per E-Mail an den Dozenten schicken. Es sollen Ergebnisprotokolle sein, welche die verwendeten Begriffe notieren und dem Thema der Veranstaltung zuordnen. Diese Begriffe sind „Schlüsselwörter“, welche besprochene Sachverhalte „aufschließen“ und deren Tauglichkeit einsichtig, also begründet sein muss. Die Protokolle werden vom Dozenten in den Semesterapparat gestellt. Somit ermöglichen sie, Diskussionsergebnisse und Lehrinhalte festzuhalten, im Nachhinein kritisch zu überprüfen und Unklarheiten zu beseitigen.

Lernziele:

Studierende erwerben ein Wissen um die besonderen kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kulturen im „Fruchtbaren Halbmond“ und sind in der Lage, die Genesen von Staatlichkeit, Kultur, Sprache, Institutionen, Reichtumserwerb, Militär, Religion (zentrale Gottheiten neben lokalen), Technologien (bes. Metallverarbeitung), Kunst (bes. Monumentalbauten) nachzuzeichnen und einen Transfer auf andere (z.B. süd- und mittelamerikanische) Hochkulturen und unsere europäische zu leisten. Sie kennen Begrifflichkeiten der Interpretation (Standpunktbezogenheit, intentio recta und obliqua – bei der Erfassung von Gegenständen die Beteiligung des eigenen Subjekts – und können diese anwenden. Sie lernen zudem Grundzüge der Wissenschaft der Archäologie und ihrer Methoden kennen. Schließlich erwerben sie eine kritische Sicht auf Wissenschaftlichkeit (Probleme der Subjektivität und Objektivität – s. „Interpretation“) und wenden diese auf Grundlagen ihrer Studienfächer an.

Literatur

SemApp. Nr. 346 Online; https://semapp.uni-due.de/collection/view/6763

Zugangsdaten für Online-Material werden bei der Vorbesprechung bekannt gegeben.

Die Studierenden sollten sich vorab im Internet grob informieren über die Schlagwörter „Fruchtbarer Halbmond“, Ebla, Elma, Dilmun, Catal Hüyük, Sumer, Indus-Kultur und allgemein über die Geschichte „Mesopotamiens“.

Bemerkung

Vorbesprechung: Mo, 16.04.2018, 14:15-15:45 Uhr, LB 137
Block (WE): Sa/So, 28./29.04. + 05./06.05.2018, 10:15-17:00 Uhr, LK 052

Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de

Anmeldefrist ab dem 14.03.2018

Weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, eine Liste freier Plätze etc. finden Sie oben unter "Weitere Links".

Voraussetzungen

In E3 nicht geeignet für: 2-Fach GeiWi

Leistungsnachweis

Aktive Teilnahme einschließlich des Verfassens von Protokollen (s.o.) sowie wahlweise

  • ein ca. 6-seitiges Essay zu einem Text, zu einer Theorie oder einem Fall (3 Cr.) oder
  • eine wissenschaftliche, umfangreichere ca. 10-seitige Hausarbeit (4 Cr.)
    Die schriftlichen Arbeiten zu individuellen, mit dem Dozenten abgestimmten Themen sollen auf die im Kurs erarbeiteten Schlüsselbegriffe rekurrieren.

Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht. Die Note setzt sich wie folgt zusammen:
Essay bzw. Hausarbeit 80%, mündliche Mitarbeit 20%


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2018 , Aktuelles Semester: SoSe 2024