Mit der Einführung des Zentralabiturs und der Forderung nach einheitlichen Standards wächst der legitime Wunsch nach einem philosophischen Kanon. Aus der Vielzahl der Texte, die im Philosophieunterricht der Sekundarstufen I und II theoretisch gelesen werden könnten, muss die Lehrkraft auch angesichts der begrenzten Unterrichtszeit eine Auswahl treffen.
Da für viele Schüler der Philosophieunterricht der einzige Ort ist, an dem ihnen der Zugang zu philosophischen Problemstellungen ermöglicht wird, wirken sich gerade die ausgewählten Gegenstände prägend auf das Gesamtverständnis und die Vorstellungen vom Fach Philosophie aus. Der Lehrende sollte sich dieser Verantwortung bewusst sein und in dieser nur knapp zur Verfügung stehenden Zeit nur das lehren, was wirklich wert ist, gelernt zu werden.
Im Seminar werden unter Berücksichtigung der im historischen Philosophieunterricht als zweckmäßig erachteten Lektüre Auswahlkriterien für die inhaltliche Gestaltung des gegenwärtigen Philosophieunterrichts erarbeitet und diskutiert. Das Seminar ist der Unterrichtspraxis verpflichtet. Ausschnitte aus Schulbüchern und Materialsammlungen sollen unter der Leitfrage kritisch beleuchtet werden. |