Kommentar |
Kurz nachdem sich das Erzählkino herausgebildet hat, entstanden die Kinogenres in Anlehnung an bereits bestehende populärkulturelle Formen – und spätestens Mitte der 1910er Jahre waren viele Genres, wie wir sie bis heute kennen (wie z.B. das Melodram, der Krimi, die Komödie oder der Western) im Kino fest verankert. Ein skizzenhafter Nachvollzug einiger Entwicklungen von Kinogenre-Erzählungen über die Jahrzehnte soll in diesem Seminar angelegt und diskutiert werden, um sowohl ein historiographisches Bewusstsein für filmgeschichtliche Gefüge zu schaffen als auch um spezifische analytische Fähigkeiten zu Kinoerzählformen zu erlangen. Beides bildet die Grundlage, um Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und Kinogestaltungen wahrnehmen und interpretieren zu können, denn jede Zeit und jede (Kino)Kultur formt besonders die Genre-Erzählungen nach jeweiligen Zuständen um – sei es auf der Grundlage von Moden und/oder Ideologien. Achtung: Die folgende Frage-Antwort-Kombination ist hier eingeschoben, um in der ersten Sitzung festzustellen, ob dieser Text überhaupt zur Seminarvorbereitung wahrgenommen wurde - die Frage lautet: Wer reitet durch Nacht und Wind? Die Antwort ist: John Wayne. Solche Strömungen in den Blick nehmen und hinterfragen zu können, wird ein Schwerpunkt dieses Seminars sein. |