Kommentar |
Religion und Wirtschaft traten im Spätmittelalter in eine spannungsreiche Beziehung. Einerseits suchten Theologen durch die Formulierung ethischer Maßstäbe auf eine mehr und mehr gewinnorientierte Wirtschaft Einfluss zu nehmen, andererseits blieben geldwirtschaftliche Vorstellungen und Praktiken nicht ohne Auswirkung auf das theologische Denken, kirchliche Handeln und fromme Leben. Das Seminar fragt vor diesem Hintergrund: Wie standen Luther, Melanchthon, Calvin und andere Reformatoren zu Gelderwerb und Besitz? Welche wirtschaftsethischen Maximen verfolgten sie? Färbten „kapitalistische“ Vorstellungen und Praktiken auch auf die sich ausformende evangelische Theologie und Frömmigkeit ab? Welche Bedeutung ist der Reformation in der frühneuzeitlichen Wirtschaftsgeschichte beizumessen? |
Literatur |
Martin Luther: Von Handels- und Zinsgeschäften, in: Martin Luther, Deutsch-deutsche Studienausgabe, Bd. 3: Christ und Welt, hg. von Hellmut Zschoch, Leipzig 2016, 407-451. |