Kommentar |
Der Begriff der Macht ist zentral für jegliche Beschäftigung mit dem Politischen. Als politische Fundamentalkategorie in Alltag und Wissenschaft etabliert, verleitet er allerdings dazu, unhinterfragt verstanden zu werden. Macht und Mächtige, Macht haben, Macht durch, Macht geben, Macht über, Machtlos, Machthaber – was im Einzelfall genau gemeint ist, bleibt oftmals ungeklärt.
Eine Möglichkeit dieses Problem zu vermeiden ist der Rückgriff auf etablierte Theorien, die den Begriff mit einem konkreten Inhalt füllen und so wissenschaftlich kontrollierbar machen, also der Kontingenz des intuitiven Verständnisses entziehen.
Im Seminar werden wir uns unterschiedliche Theorien zuwenden und erarbeiten, wie diese sich auf Macht beziehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Theorien, die Macht als eine Relation verstehen, also über ein reines machtüberlegen/machtunterlegen hinausgehen. Ziel ist es, die Grundlagen für einen sicheren Umgang mit einem theoriegeleiteten Machtbegriff zu schaffen, sowie eigene Forschungsfragen daraus zu entwickeln.
Ein wesentlicher Bestandteil des Seminars sind Gruppenarbeiten vor Ort, deren Gelingen maßgeblich von der gründlichen Vorbereitung der Kursliteratur abhängt.
Die behandelten Theoretiker sind zur Einleitung Weber und daran anschließend Gramsci, Arendt, Luhmann und Foucault.
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Literatur |
Einführend:
Martinsen, Renate (1991): Macht und Macht meint nicht dasselbe. Begriffliche Fassungen eines scheinbar selbstverständlichen Phänomens, in: Kurswechsel, Heft 4.
Arendt, Hannah (1970): Macht und Gewalt. München: Piper.
Foucault, Michel (2014):Der Wille zum Wissen. Frankfurt am Main : Suhrkamp. Kap. IV.2 Das Dispositiv der Sexualität: Methode.
Luhmann, Niklas (1988): Macht. Stuttgart: Enke. Kap. I. Macht als Kommunikationsmedium.
Opratko, Benjamin (2014): Hegemonie. Münster: Westfälisches Dampfboot. Kap. 2 Herrschen und Führen.
Weber, Max (1978): Soziologische Grundbegriffe. Tübingen: Mohr. §16 Macht und Herrschaft. |