Militär und Krieg werden häufig mit heroischer Männlichkeit in Verbindung gebracht, da Kriege meist von Männern geführt werden. Die Präsenz von Männern in diesen Bereichen stützt sich dabei auf diskursive Konstruktionen männlicher Identität.
Durch die institutionelle Öffnung des traditionell homosozialen Raumes für Frauen und Menschen jeglicher sexueller Orientierung und Identität, die mit einem Aufbrechen traditioneller Geschlechterrollen einhergeht, ergeben sich auch neue Vorstellungen des Militärs.
So steuerte die Bundeswehr unter Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beispielsweise in eine neue Richtung, als die Ministerin zum Workshop "Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr" einlud. Auf der anderen Seite folgt mit US-Präsident Donald Trump eine andere, an konservative bzw. traditionelle Vorstellungen angelehnte Sichtweise, indem beispielsweise Transsexuellen in Zukunft der Dienst in der Armee verwehrt werden könnte.
Um die unterschiedlichen Ansätze und Entwicklungen verstehen und bearbeiten zu können, gliedert sich das Seminar in zwei Teilbereiche. Im theoretischen Teil werden zunächst grundlegende Aspekte bezüglich Männlichkeit und Geschlecht im Militär beleuchtet und diskutiert. In einem weiteren Schritt soll die Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht anhand ausgewählter medialer Darstellungen und Diskurse des Militärs und des Krieges in Film, Literatur und Fotografie analysiert werden. |