«Die Arbeitslosen von Marienthal», in den 1930er Jahren in Österreich durchgeführt, ist eine Sozial- und Feldstudie zu den Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit; und ein Klassiker der empirischen Sozialforschung. Weniger bekannt ist das „Manitoba Basic Annual Income Experiment“ (MINCOME). In den 1970er Jahren wurde in Manitoba (Kanada) ein soziales Experiment durchgeführt, das die Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens untersuchte.
In den ersten Sitzungen besprechen wir «Die Arbeitslosen von Marienthal» – je nach Vorkenntnissen grundlegend oder auch einzelne Aspekte vertieft (etwa Feldforschung, aktivierende Sozialforschung). In den nächsten Einheiten steht das MINCOME Experiment im Zentrum:
- Es ist lohnend nach den Ergebnissen von MINCOME selbst zu recherchieren, zumal sie lange gar nicht und dann zaghaft den Weg an die Öffentlichkeit fanden.
- MINCOME ist eines der wenigen sozialen Experimente, die in der modernen Sozialforschung je durchgeführt wurden.
- Sein Gegenstand, das bedingungslose Grundeinkommen, ist umstritten: Für die einen ein Versprechen für eine bessere Gegenwart, für die anderen ein schlechter Scherz.
Wir werden die Befunde von Marienthal und MINCOME, etwa zu Arbeitsmotivation und Arbeit als Mittel zur sozialen Integration, ausgraben und nutzen, um in die aktuelle Debatte um ein (bedingungsloses) Grundeinkommen einzusteigen. Klar werden wird, dass das Problem der Arbeitslosigkeit ein grundlegendes weil strukturelles Problem der Marktgesellschaft. Arbeitslosigkeit ist der Kristallisationspunkt der Problems der sozialen Gerechtigkeit. Ist ein (bedingungsloses) Grundeinkommen die Lösung? |