Kommentar |
Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert entstehen verstärkt deutschsprachige Dramen, in denen das – tragische – Schicksal der Figuren als Folge der – prekären – sozialen Verhältnisse erscheint, in denen sie gezwungenermaßen leben. Meist zielen die entsprechenden Stücke darauf ab, dem Publikum die Notwendigkeit politischer Veränderungen vor Augen zu führen, wobei freilich höchst unterschiedliche literarische Verfahren zum Einsatz gelangen. Das je spezifische Verhältnis von Gesellschaftskritik und Dramenästhetik wollen wir im Seminar anhand der folgenden (mehr oder minder kanonischen) Werke analysieren und diskutieren: Jakob Michael Reinhold Lenz: Die Soldaten (1776), Georg Büchner: Woyzeck (1836/37), Gerhart Hauptmann: Die Weber (1892), Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan (1942), Roland Schimmelpfennig: Der goldene Drache (2009). Ergänzend werden wir uns mit ausgewählten theoretischen Schriften der erwähnten Autoren befassen. Insgesamt soll so eine merkliche Erweiterung und Vertiefung bereits vorhandener Kenntnisse im Bereich der Literaturgeschichte wie auch der Dramenanalyse erreicht werden. |