So genannte 'völkisch-nationale' Bestrebungen haben im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder dazu geführt, dass die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Niederlande und Belgiens deutscherseits in Frage gestellt wurde, vielfach mit dem Ziel, die ideologische und politische Einverleibung dieser Länder und Völker als "Stammverwandte" unter großdeutschen bzw. großgermanischen Vorstellungen zu rechtfertigen.
In diesem Seminar wollen wir anhand einschlägiger Veröffentlichungen den historischen Kontext beleuchten, die beteiligten Personen und Netzwerke beschreiben und die ideologischen Begründungsmuster herausarbeiten, die unter Stichworten wie „Westforschung“ oder „Flamenpolitik“ auch einen Beitrag zur Rechtfertigung von militärischer Gewalt gegenüber den westlichen Nachbarländern lieferten. |