Kommentar |
LITERATUR:
- Ausst. Kat. Akademie der Künste, Berlin u.a.: Lens-based sculpture: Die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie, Ecker, Bogomir u.a. (Hg.), Berlin 2014
- Ausst. Kat. Kunsthaus Zürich / MoMA New York 2010: Fotoskulptur. Die Fotografie der Skulptur 1839 bis heute, Roxana Marcoci (Hg.), Ostfildern 2010
- Dobbe, Martina: Fotografie als theoretisches Objekt. Bildwissenschaft – Medienästhetik – Kunstgeschichte, München 2007
- Einstein, Carl: Negerplastik, München 1920
- Grossman, Wendy: Man Ray, African Art, and the Modernist Lens, 2009
- Gülicher, Nina: Inszenierte Skulptur. Auguste Rodin, Medardo Rosso und Constantin Brancusi, München 2011
- Hamill, Sarah / Luke, Megan R. (Hg.): Photography and Sculpture. The Art Object in Reproduction, Los Angeles 2017
- Höfer, Candida: Zwölf Twelve. Die Bürger von Calais, München 2001
- Malraux, André: Le musée imaginaire (Das imaginäre Museum), Genf 1947
- Ogbechie, Sylvester: Making History. African Collectors and the Canon of African Art, Mailand 2011
- Smithson, Robert: Kunst durch das Kameraauge, in: Ders.: Gesammelte Schriften, Eva Schmidt / Kai Vöckler (Hg.), Köln, 2001, S. 170
- Wölfflin, Heinrich: Wie man Skulpturen aufnehmen soll, in: Zeitschrift für bildende Kunst (1897), S. 294 – 297
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Bemerkung |
INHALT:
Was passiert bei der Übertragung eines dreidimensionalen Objekts in ein zweidimensionales Bild? Und wie wurde und wird diese Übertragung wahrgenommen, beschrieben und diskutiert, wie wurde und wird sie künstlerisch reflektiert und weiterentwickelt?
Die Medien Fotografie und Skulptur blicken auf eine wechselvolle Beziehungsgeschichte zurück: Seit ihrer Erfindung wurde die Fotografie für die Dokumentation von Kunstwerken eingesetzt – und wird es bis heute. Die Debatte um Implikationen, Möglichkeiten und Grenzen fotografischer Kunstreproduktion begleitete diese Praxis quasi von Beginn an, am leidenschaftlichsten in Bezug auf das Verhältnis von Skulptur und Fotografie. Künstlerinnen und Künstler haben sich an ihr gleichsam abgearbeitet wie die Kunstgeschichte und die Medientheorie.
Das Seminar wird sich dieser Beziehung aus unterschiedlichen Perspektiven widmen und einen Bogen von den ersten Auseinandersetzungen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart spannen. Texte und künstlerische Positionen werden wirgleichermaßen und in Bezug aufeinander besprechen. Dabei geht es zum einen um Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die Fotografie gezielt nutzten und nutzen, um die Inszenierung ihrer eigenen Werke zu steuern (wie z.B. Auguste Rodin oder Constantin Brancusi). Zum anderen wird es um die Frage gehen, wie Fotografie und Skulptur sich im medialen und experimentellen Wechselspiel gegenseitig beeinflussen und verändern können, wie das eine Medium durch das andere bedingt sein kann, um darüber auch geltende Skulpturenbegriffe zu erweitern und neu zu justieren (man denke z.B. an „Lens-based sculptures“ wie die ephemeren Körperskulpturen der Performancekunst oder die „anonymen Skulpturen“ der Bechers).
Innerhalb dieses Spannungsfelds werden wir immer wieder auch nicht künstlerische Anwendungsbereiche (z.B. museale oder wissenschaftliche) sowie die Zirkulation und Distributionswege fotografischer Skulpturendarstellungen betrachten - physische Abzüge, digitale Bilder, Drucke in Zeitschriften oder Büchern. Und schließlich werden die Teilnehmenden auch eigene praktische Experimente angestellt werden.
Künstlerische Positionen (Auswahl): Eugène Atget, Bernd und Hilla Becher, Constantin Brancusi, Eugène Druet, Fischli / Weiss, Lee Friedlander, David Goldblatt, Candida Höfer, Man Ray, Auguste Rodin, Robert Smithson, Alina Szapocznikow, Edward Steichen, Guy Tillim …
ANMELDUNG: LSF ab 10. 09. 2018 und Anwesenheit am ersten Termin
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