INHALT:
„Anything goes, like Coltrane says, “as long there’s some feeling of communication.” (Susan Bateson)
“Denn es ist ein Augenblick zwischen den Zeiten, der selbst kein Augenblick ist in der Zeit [..]“ (Karl Barth nach Christopher Dell)
Der Workshop stellt ein Prinzip ins Zentrum, das außerhalb künstlerischer Kontexte fraglich – im Kontext künstlerisch-pädagogischer Settings vielleicht sogar zunächst ein wenig verdächtig scheint: improvisieren, also alle machen einfach irgendetwas?
Um das Unvorhergesehene vorherzusehen (Improvisation von italienisch improvvisare, zu: improvviso = unvorhergesehen, unerwartet < lateinisch improvisus, zu: in- = hinein und providere = vorhersehen) gilt es wach, auf alles gefasst und zugleich beweglich zu bleiben, im Denken und Agieren und Interagieren, sich selbst und die Mitspielenden.
Christopher Dell - Musiker und Theoretiker - beschreibt den Begriff Improvisation “als Metapher für Muster und Bewegungsformen interaktiver Art, die aus einem fluid ground hervorgehen [...].“ Er spricht von Improvisation „vor allem als attitude, Haltung und Einstellung zum miteinander.“ Improvisation ist in diesem Verständnis immer auch ein Gruppenprozess. Wie anfangen? Keith Johnstone, Dramaturg, Schauspiellehrer und Begründer des modernen Improvisationstheater betont zwei Grundsätze: „Don’t be
prepared“ und „Say yes“. Ja, zum Beispiel zu Bedeutungsangeboten der anderen. Nein zu komplizierten vorab überlegten Solo-Geschichten, in denen der Erfindungsgeist der Co-Akteur*innen nicht zum Tragen kommen kann. Vom Originell sein rät Johnstone dringend ab.
Improvisation ist kontextübergreifend verankert: in Tanz, Musik, Schauspiel und mittlerweile auch in der Organisationslehre. So sind es die Experimente, Texte und Projekte, die im Mittelpunkt des Workshops stehen und entstehen.
ANMELDUNG: LSF ab dem ... 2019 und Anwesenheit am ersten Termin
MOODLE-RAUM: Zugang wird im Seminar bekanntgegeben.
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