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Hauptseminar Frühe Neuzeit: Geschichte des Spielens in der Frühen Neuzeit - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2019 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtungen :
Geschichte
Geisteswissenschaften

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Geisteswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Di. 14:00 bis 16:00 wöch. von 09.04.2019  R12R - R12 R06 A93       30 Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Berendonk, Patrick , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

"Spieler aus Leidenschaft und Gewinnsucht, die zu Spielern von Profession herabsinken, häufig zum Betrug und Diebstahl, Straßenraub und Todtschlag übergehen, und auf dem Rabensteine oder durch Selbstmord endigen, gehören der Menschheit nicht an."

Diese im Jahre 1840 seitens des Schachhistorikers L. Tressan getätigte Aussage verweist auf eine vormoderne Gedankenwelt über das Spielen, die sich von der unseren grundlegend unterscheidet.

Seit dem europäischen Mittelalter wurden Spiele von einem Diskurs flankiert, der die Sinnlosigkeit selbiger konstatierte. Diese Vorstellung über das Spielen führte noch im Spätmittelalter dazu, dass Geistliche Spiele öffentlich verbrannten. In Folge des aufkommenden Humanismus veränderte sich zwar die Haltung vieler Gelehrter gegenüber den Spielen, jedoch haftete diesen weiterhin das Stigma der Sinnlosigkeit an. Die Landesherren im frühneuzeitlichen Alten Reich versuchten dann auch im Rahmen ihrer Gesetzgebung, das Spielen ihrer Untertanen zu begrenzen. Freilich wären solche Gesetze sinnlos, hätten die Menschen in der Frühen Neuzeit sich nicht dem Spielen hingegeben. Schach, Würfel- und Kartenspiele sowie eine Vielzahl weiterer Spiele erfreuten sich durchaus großer Beliebtheit. Doch begaben sich Spieler in einen gesellschaftlichen Grenzbereich. Zwar wurden sie nicht per se als kriminell oder deviant angesehen, jedoch verortete der zeitgenössische Spielediskurs diese zumindest in der Nähe von Devianz – wie das obige Zitat demonstriert. Folglich war das Spielen für die Menschen der Frühen Neuzeit eine grundlegend andere Erfahrung als für den heutigen Menschen, was nicht allein in den damals existierenden Spielen, sondern auch in der öffentlichen Skepsis diesen und den Spielern gegenüber begründet war.

Das Hauptseminar soll basierend auf der Lektüre (englischer) Forschungsliteratur und der Auseinandersetzung mit Quellen unterschiedlicher Provenienz die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in die frühneuzeitliche Welt des Spielens einführen.

Literatur

Einführungsliteratur:

Ruth Dirx: Das Buch vom Spiel. Das Spiel einst und Jetzt, Gelnhausen [u.a.] 1981.

Johan Huizinga: Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel, Reinbek bei Hamburg 2013.

 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024