Kommentar |
Der Begriff der Macht ist zentral für jegliche Beschäftigung mit dem Politischen. Als politische Fundamentalkategorie in Alltag und Wissenschaft etabliert, verleitet er allerdings dazu, unhinterfragt verstanden zu werden. Macht und Mächtige, Macht haben, Macht durch, Macht geben, Macht über, machtlos, Machthaber – was im Einzelfall genau gemeint ist, bleibt oftmals ungeklärt. Eine Möglichkeit dieses Problem zu vermeiden, ist der Rückgriff auf etablierte Theorien, die den Begriff mit einem konkreten Inhalt füllen und so wissenschaftlich kontrollierbar machen, also der Kontingenz des intuitiven Verständnisses entziehen.
Im Seminar werden wir uns unterschiedliche Theorien zuwenden und erarbeiten, wie diese sich auf Macht beziehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Theorien, die Macht als eine Relation verstehen, also über ein reines machtüberlegen/machtunterlegen hinausgehen. Ziel ist es, die Grundlagen für einen sicheren Umgang mit einem theoriegeleiteten Machtbegriff zu schaffen, sowie eigene Forschungsfragen daraus zu entwickeln.
Dies geschieht insbesondere auch in Bezug auf die Hausarbeit, zu deren Vorbereitung die Bearbeitung schriftliche Hausaufgaben zentral ist. Aus diesem Grunde und da Gruppenübungen ein zentraler Bestandteil des Seminars sind, hängt der Erfolg der Veranstaltung und ihres persönlichen Lernerfolges maßgeblich von ihrer Mitarbeit und aktiven Teilnahme ab. Die Bereitschaft dazu setze ich als gegeben voraus.
Die behandelten Theoretiker sind zur Einleitung Weber, Gramsci und daran anschließend Arendt, Luhmann und Foucault. |
Literatur |
Einführend:
Dowding, Keith M. (Hg.), 2011: Encyclopedia of Power. Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington DC: Sage Publication.
Martinsen, Renate (1991): Macht und Macht meint nicht dasselbe. Begriffliche Fassungen eines scheinbar selbstverständlichen Phänomens, in: Kurswechsel, Heft 4.
Holzer, Boris, 2015: Politische Soziologie. Bielefeld: Nomos.
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