Kommentar |
„Siri, wie wird das Wetter heute?“ – Auch in Deutschland erfreuen sich digitale Sprachassistenten zunehmender Beliebtheit. Dahinter stecken Systeme, die Satzstrukturen entschlüsseln, Informationen verarbeiten, Bedeutungen erschließen und Antworten generieren. Das Seminar hat zum Ziel, aus linguistischer und geisteswissenschaftlicher Perspektive in das Forschungsgebiet der Künstlichen Intelligenz einzuführen. Dazu werden einerseits Grundlagen mit Blick auf die Gesamtheit der KI-Forschung gelegt, die bestimmt wird durch Informatik, Kognitionswissenschaft und Hirnforschung, andererseits sollen sprachorientierte Forschungsbereiche wie unter anderem Computerlinguistik, Syntax, Semantik, Pragmatik und Datenbanken beleuchtet werden. Insbesondere durch Praxisbeispiele und Übungen wird ein Verständnis für die Rolle der Linguistik in der KI-Forschung aufgebaut. Auch wollen wir zu Testzwecken eigene Bots entwickeln, die im Seminar aus einer sprachorientierten Perspektive diskutiert werden sollen. Als Teil der Geisteswissenschaften will sich das Seminar aber auch grundlegenden philosophischen Fragen wie Ethik, Intelligenz, Bewusstsein und dem Unterschied zwischen Menschen und Maschine beschäftigen. Eine Affinität zum Einsatz von Computern, Handys und Tablets im Seminar wird vorausgesetzt. Kenntnisse in Programmiersprachen sind wünschenswert, aber nicht Voraussetzung.
Pflichtlektüre:
Ertel, W. (2016): Grundkurs Künstliche Intelligenz. Eine praxisorientierte Einführung. Wiesbaden: Springer. (online verfügbar über Uni-Server)
Wahlster, W. (1982): Natürlichsprachliche Systeme. Eine Einführung in die sprachorientierte KI-Forschung. In: Bibel, W., Siekmann, J. (Hrsg.), Künstliche Intelligenz. Heidelberg: Springer 1982, S. 203-283. (online verfügbar) |