Kommentar |
Von der Pilgerfahrt bis hin zum „Revolutions-Tourismus“ gibt es in der Frühen Neuzeit eine große Zahl von Reisemotiven, -wegen und –zielen. Bei fast allen Reisetypen – nicht nur bei den großen Entdeckungsreisen – spielte das Element der Neugier eine wichtige Rolle, und das der Bildung beschränkte sich nicht auf die „klassische“ Bildungsreise. Reisen konnten ebenso primär dem materiellen Gewinn wie dem Erwerb von Wissen oder dem Seelenheil dienen, hinzu kamen weitere Motive wie etwa die Hoffnung auf höheres soziales Ansehen als Gereister. Ebenso vielfältig waren die Gründe für die Anfertigung von Berichten über die vollbrachten Reisen, doch bildeten diese in jedem Fall eine wesentliche Informationsquelle für die Nichtgereisten und prägten das zeitgenössische Weltbild.
Die Absicht des Seminars ist es, diesen vielfältigen Funktionen und Motivationen des Reisens im gesellschaftlichen Kontext nachzugehen, wobei natürlich auch die Reise selbst und der Blick auf die bereiste „Fremde“ Beachtung finden sollen.
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