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Der Mythos von Robinson Crusoe in der Gegenwart. Ein Dialog zwischen deutscher und südamerikanischer Literatur - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester WiSe 2019/20 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtung :
Germanistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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-. 10:00 bis 17:00 Block+SaSo 31.01.2020 bis 02.02.2020      Prof. Dr. Martín Ignacio Koval (Universität Buenos Aires)   30 Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
N.N.,  verantwort
Jung, Werner, Professor i.R., Dr. begleitend
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Inhalt
Kommentar

 Der Mythos von Robinson Crusoe in der Gegenwart. Ein Dialog zwischen deutscher und südamerikanischer Literatur.

 

Die Erzählungen vom Robinson wurden in Europa nach der Veröffentlichung von Daniel Defoes The Life and Strange Surprizing Adventures of Robinson Crusoe im Jahr 1719 populär. Robinsonaden sind ihrem Ursprung nach das Produkt einer weltweit aufsteigenden Phase des Bürgertums — die Zeit vor der Französischen Revolution —, so dass sie eine rationalistische und optimistische Weltanschauung vertreten. Zwei Hauptvarianten können dabei unterschieden werden.

Die erste, die wir „individualistisch-selbstreflektierend“ nennen können, hat ihr paradigmatisches Modell in Defoes Robinson Crusoe. Was die Romane dieser Variante gemeinsam haben, sind auf der einen Seite die einsamen Reflexionen eines Mannes, der, vom Rest der Menschheit getrennt, für sein tägliches Überleben mühsam kämpfen muss; auf der anderen Seite geht es um eine Thematisierung des Kontakts zwischen dem Helden, einem Vertreter der „Zivilisation“, und dem „Anderen“, dem „wilden“ Bewohner der abgelegenen Insel.

Die zweite Variante der Gattung könnte als „kollektivistisch-utopisch“ bezeichnet werden. Sie steht im Zusammenhang mit dem Aufbau einer neuen und besseren Gemeinschaft zwischen Individuen, die von der Zivilisation entfernt sind. Aus diesem Grund neigt sie zur Utopie — aber im 20. Jahrhundert auch zur Dystopie —. Der Gründungstext ist zweifellos J. G. Schnabels Die Insel Felsenburg (1731). Charakteristisch ist hier der Gegensatz zwischen der moralisch degradierten kontinentalen Heimat und dem glücklichen Leben auf der Insel.

In diesem Seminar möchten wir die Kontinuitäten und Variationen untersuchen, die zwischen den ab 1945 geschriebenen Robinsonaden und der doppelten rationalistischen aufgeklärten — und optimistischen — Tradition, an der sie — aufgrund ihres gattungsspezifischen Status — teilnehmen, notiert werden können. Insbesondere werden wir uns auf zwei spezifische Kulturbereiche beschränken, um sie aus einer vergleichenden Perspektive zu betrachten: die in deutscher Sprache geschriebene Literatur einerseits und die südamerikanische Literaturproduktion andererseits.

Die Kriterien für die Auswahl des Korpus waren ziemlich locker. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, aber notorisch seit Beginn des 20. Jahrhunderts, wurde die Form der Robinsonade erneuert, indem oft auf Darstellungsformen zurückgegriffen wurde, die weit vom konventionellen Realismus entfernt sind und die manchmal sogar nur eine metaphorische oder figurative Verbindung zu charakteristischen Elementen des Gattungssbegriffs haben, wie z.B. die zentrale Isolation des Helden von seinen Mitmenschen.

Das Korpus besteht aus den folgenden Erzählungen:

1)   Deutschsprachige Literatur: Arnos Schmidts "Schwarze Spiegel" (Deutschland, 1951), Elfie Stejskals "Das Mädchen Robinson. Ich wählte die Ursprünglichkeit" (Österreich, 1978), und Lucien Deprijcks "Die Inseln, auf denen ich strande" (Deutschland, 2012).

 

2)   Südamerikanische Literatur: Julio Cortázars „La autopista del sur“ [„Südliche Autobahn“] (Argentinien, 1966) und „Adiós Robinson“ [„Tschüss, Robinson“] (1977), Darcy Ribeiros "Utopia selvagem" ["Wilde Utopie"] (Brasilien, 1982) und Sergio Bizzios "Rabia" ["Wut"] (Argentinien, 2005).

 

Bemerkung

Dozent: Prof. Dr. Martín Ignacio Koval (Universität Buenos Aires)

Die Prüfungen des Seminars übernimmt Herr Prof. Dr. Werner Jung


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20 , Aktuelles Semester: SoSe 2024