Kommentar |
Im Literaturunterricht spielen nicht mehr nur gedruckte literarische Texte eine Rolle, sondern auch Vertonungen von Gedichten, Popsongs, Literaturverfilmungen sowie Inszenierungen von Dramen, Erzählungen und Romanen. Das Spannungsverhältnis von Texten in unterschiedlicher medialer Form ist für die Literaturdidaktik von besonderem Interesse. Theatermachen versteht sich häufig als Arbeit am Text. Inszenierungen stellen z.B. bestimmte Interpretationen in den Mittelpunkt, oder versuchen das bzw. die Sinnpotential/e der literarischen Vorlage herauszuarbeiten und auf die Bühnen zu bringen. In diesem Semester wollen wir uns am Beispiel von Goethes "Faust I" mit verschiedenen Inszenierungen des Stücks auseinandersetzen.
Die Analyse einer Theateraufführung setzt eine Wahrnehmungsschulung voraus, denn die Aufführungen begegnen uns oft als multimediale Ereignisse, die alle Sinne ansprechen und ein komplexes Zeichensystem (Schauspieler, Kostüme, Bühnenbild, Raum, Geräusche, Licht) entfalten. Deswegen werden wir uns im Seminar sowohl theoretisch als auch praktisch mit der Inszenierungs- und Aufführungsanalyse beschäftigen, aber auch mit anderen Formen der Dramendidaktik (Handlungs-, Produktions- und Spielorientierung), um anschließend an konkreten Beispielen Modelle für die Unterrichtsgestaltung zu diskutieren und selbst zu erarbeiten.
!! Achtung !!
Wegen der Coronakrise wurden das Thema, die Inhalte und die Art der Durchführung des Seminars den Umständen angepasst.
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