Kommentar |
Lebenswelten von Kindern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht und es kann nicht von der einen Kindheit gesprochen werden. Zahlreiche Forschungsarbeiten zeigen, dass Kindheiten sich in Bezug auf materielle Ressourcen, Bildungsbarrieren, freizeitkulturelle Praxen und Gesundheit differenzieren. Insbesondere die Schicht- und Milieuzugehörigkeit beeinflusst die Teilhabechancen von Kinder und Jugendlichen. In dem Seminar werden theoretische Konzepte, Armutsrisiken, die (räumliche und institutionelle) Verteilung von Kinderarmut und die komplexen Folgen von Armut in den Blick genommen. In diesem Zusammenhang reflektieren die Studierenden sozialpolitische und pädagogische Strategien, sowie die Rolle von Institutionen wie Kindertageseinrichtungen und Schulen, die die Teilhabechancen von armutsbetroffenen Kindern verbessern sollen.
Es werden u.a. sozialpolitische Strategien im Bereich der frühen Kindheit wie die Frühen Hilfen, Ausbau der Kindertagesbetreuung, der Ausbau der Ganztagsbildung, das Bildungs- und Teilhabepaket als auch bereichsübergreifende integrierte kommunale Konzepte betrachtet und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher konzeptioneller Arrangements diskutiert. |
Literatur |
Chassé, Karl August; Zander, Margherita; Rasch, Konstanze (2010): Meine Familie ist arm. Wie Kinder im Grundschulalter Armut erleben und bewältigen. Wiesbaden: Springer VS
Holz, Gerda (2016): Armut von Kindern und Familien. In: Schröer, Wolfgang u.a. (Hrsg.): Handbuch Kinder- und Jugendhilfe
Groos, Thomas; Jehles, Nora (2015): Der Einfluss von Armut auf die Entwicklung von Kindern. Schriftenreihe Arbeitspapiere wissenschaftliche Begleitforschung „Kein Kind zurücklassen“ Band 3. Gütersloh |