Kommentar |
Im Seminar geht es darum, wie in Organisationen intersektionale Ungleichheiten entstehen. Intersektionalität bezeichnet die Verknüpfung von sozialen Ungleichheiten an der Schnittstelle von Klasse, Geschlecht und race bzw. Ethnizität sowie anderen Merkmalen sozialer Vielfalt. Trotz formaler (gesetzlicher) Gleichstellung beispielsweise von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit körperlichen Einschränkungen kommt es immer noch zu vielfältigen Benachteiligungen und Exklusionsprozessen dieser Gruppen z.B. bei Einstellung, Entlohnung und Beförderung. Nach einem theoretischen Überblick über relevante geschlechter-, ungleichheits- und organisationstheoretische Ansätze werden Methoden vorgestellt, mit denen intersektionale Ungleichheiten in Organisationen untersucht werden können. Empirisches Fallbeispiel des Seminars sind Feuerwehr-Organisationen, in deren Kontext einzelne Methoden – vor allem Dokumenten-, Bild- und Homepageanalysen –auch praktisch ausprobiert werden können. Dabei besteht die Möglichkeit, eigene Forschungsfragen, z.B. für die Masterarbeit, zu entwickeln. |
Literatur |
Acker, Joan (1990): Hierarchies, Jobs, Bodies. A Theory of Gendered Organizations. In: Gender & Society 4, Vol. 2, p. 139–158.
Acker, Joan (2010): Geschlecht, Rasse und Klasse in Organisationen. Die Untersuchung von Ungleichheit aus der Perspektive der Intersektionalität. Feministische Studien 28(1), 86– 98.
Alemann, Annette von/Shinozaki, Kyoko, 2019: Die Ökonomisierung von Diversität. In: Rendtorff, Barbara/Riegraf, Birgit/Mahs, Claudia (Hg.), Struktur und Dynamik – Un/Gleichzeitigkeiten im Geschlechterverhältnis. Wiesbaden: Springer VS (119-139).
Bohnsack, Ralf, 2014: Rekonstruktive Sozialforschung. 9. Auflage. Einführung in qualitative Methoden. Opladen: Barbara Budrich.
Flick, Uwe, 2014: Qualitative Online-Forschung. In: ders., Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 2. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Kap. 20.
Flick, Uwe, 2014: Zur Verwendung von Dokumenten. In: ders., Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 2. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Kap. 19.
Horwath, Ilona, 2013: Gleichstellung im Feuerwehrwesen. „Gut Wehr!“ und die HeldInnen von heute. Wiesbaden: Springer VS.
Krell, Gertraude/ Sieben, Barbara, 2011: Diversity Management: Chancengleichheit für alle und auch als Wettbewerbsfaktor. In: Krell et al. (Hg.), Chancengleichheit durch Personalpolitik. Wiesbaden: Gabler, 155-174.
Mayring, Philipp, 2016: Dokumentenanalyse. In: ders., Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken. 6. Aufl. Weinheim: Beltz, 46-50.
Müller, Ursula/ Riegraf, Birgit/ Wilz, Sylvia Marlene (Hg.), 2013: Geschlecht und Organisation. Wiesbaden: Springer VS
Stainback, Kevin; Tomaskovic-Devey, Donald; Skaggs, Sheryl, 2010: Organizational Approaches to Inequality: Inertia, Relative Power, and Environments. Annual Review of Sociology 36: 225–47.
Wilz, Sylvia (2010): Die Debatte um gendered organizations, in: Becker/ Kortendiek (Hg.) (2010): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, 3. Auflage, Wiesbaden: VS, 513-519. |