Kommentar |
Aus der Antike sind uns keine theoretischen Abhandlungen erhalten, in denen zusammenhängend und systematisch darüber diskutiert würde, über welche Zeiten (ferne Vergangenheit oder Zeitgeschichte), über welche Gegenstände (Kriege, Politik oder Mythen), aufgrund welcher Quellen (eigene Augenzeugenschaft oder nur schon Berichtetes), für welches Publikum und mit welchem Nutzen (Erbauung oder Belehrung), mit wieviel ausschmückender Rhetorik und mit wieviel (Un-)Parteilichkeit Geschichtsschreiber Geschichte schreiben sollen. Die dennoch nicht weniger grundsätzlichen Antworten auf diese Fragen wollen wir aus kürzeren oder längeren (ins Deutsche übersetzten) Passagen der verschiedenen Historiographen zusammentragen und analysieren, beginnend mit der klassischen Geschichtsschreibung des 5. Jh. v. Chr. und bis in die Spätantike fortschreitend. |
Literatur |
J. Marincola, On Writing History From Herodotus to Herodian, London 2017 (Sammlung einschlägiger antiker Texte in englischer Übersetzung, sehr lesenswert Marincolas Introduction, S. xxix¬-lxxi) |