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Sozialpsychologische Perspektiven auf Ungleichheit und Statuswettbewerb - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 25
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
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Di. 10:30 bis 12:00 wöch. 03.11.2020 bis 09.02.2021          E-Learning
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Marx, Paul, Professor, Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Die Erforschung von Ursachen und Folgen materieller Ungleichheit ist ein interdisziplinäres Unterfangen. Dabei haben insbesondere psychologische Ansätze in jüngster Zeit wichtige Beiträge geleistet, um die Reproduktion von Ungleichheit zu verstehen. Einerseits konnte nachgewiesen werden, dass durch wirtschaftliche Sorgen induzierter Stress kognitive Leistungsfähigkeit einschränkt. Dies kann dazu führen, dass betroffene Menschen schlechtere finanzielle Entscheidungen treffen. Es kann sich aber auch negativ auf Arbeitsleistung und sogar den Schulerfolg von Kindern auswirken. Andererseits hat die Psychologie sich intensiv mit den sozialen und emotionalen Folgen von Ungleichheitserfahrungen beschäftigt. In ungleichen Gesellschaften bilden sich tendenziell Ideologien heraus, die wirtschaftlichen Erfolg glorifizieren und Misserfolg stigmatisieren. Einkommens- und Konsumunterschiede werden so zu dominanten Bewertungsmaßstäben. Eine typische Folge solcher Entwicklungen ist die Zunahme negativer Emotionen, die durch soziale Vergleiche ausgelöst werden, zum Beispiel Neid, Abstiegsängste oder Scham. Auf der individuellen Ebene hat Ungleichheit daher negative Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden. Auf der gesellschaftlichen Ebene trägt sie u.a. zum Erodieren von Solidarität und wechselseitigem Vertrauen bei.

 

In dem Seminar werden wir uns intensiv mit diesen sozialpsychologischen Folgen und Reproduktionsmechanismen von Ungleichheit beschäftigen. Eine zusätzliche, übergeordnete Fragestellung wird sein, inwiefern die Konzepte "Status" und "Statuswettbewerb" eine geeignete theoretische Klammer darstellen, um die verschiedenen Beobachtungen zu integrieren und evolutionsbiologisch zu fundieren. Das Seminar konzentriert sich auf verschiedene experimentelle Ansätze, wodurch es die Methodenausbildung der Studierenden ergänzen kann.

 

Sollte keine Präsenzlehre möglich sein, soll die Seminarstruktur in wöchentlichen Zoom-Sitzungen erhalten bleiben.

 

Das Seminar wird mit einer Hausarbeit abgeschlossen.

 

 

Literatur

Zentrales Lehrbuch:

 

Jetten, J., & Peters, K. (2019). The social psychology of inequality. Cham: Springer.

 

Beispiele für ergänzende Literatur:

 

Allcott, H., Braghieri, L., Eichmeyer, S., & Gentzkow, M. (2020). The welfare effects of social media. American Economic Review, 110(3), 629-676.

 

Anderson, C., Hildreth, J. A. D., & Howland, L. (2015). Is the desire for status a fundamental human motive? A review of the empirical literature. Psychological Bulletin, 141(3), 574.

 

Brown-Iannuzzi, J. L., Lundberg, K. B., Kay, A. C., & Payne, B. K. (2015). Subjective status shapes political preferences. Psychological Science, 26(1), 15-26.

 

Gintis, H., van Schaik, C., & Boehm, C. (2019). Zoon politikon: The evolutionary origins of human socio-political systems. Behavioural Processes, 161(1), 17-30.

 

Hall, C. C., Zhao, J., & Shafir, E. (2014). Self-affirmation among the poor: Cognitive and behavioral implications. Psychological Science, 25(2), 619–625.

 

Henrich, J., & Gil-White, F. J. (2001). The evolution of prestige: Freely conferred deference as a mechanism for enhancing the benefits of cultural transmission. Evolution and Human Behavior, 22(3), 165-196.

 

Jay, S., Batruch, A., Jetten, J., McGarty, C., & Muldoon, O. T. (2019). Economic inequality and the rise of far‐right populism: A social psychological analysis. Journal of Community & Applied Social Psychology, 29(5), 418-428.

 

Lamont, M. (2019). From ‘having’to ‘being’: self‐worth and the current crisis of American society. British Journal of Sociology, 70(3), 660-707.

 

Mani, A., Mullainathan, S., Shafir, E., & Zhao, J. (2013). Poverty impedes cognitive function. Science, 341(6149), 976-980.

 

Manstead, A. S. (2018). The psychology of social class: How socioeconomic status impacts thought, feelings, and behaviour. British Journal of Social Psychology, 57(2), 267-291.

 

McEwen, C. A., & McEwen, B. S. (2017). Social structure, adversity, toxic stress, and intergenerational poverty: an early childhood model. Annual Review of Sociology, 43, 445-472.

 

Reckwitz, A. (2017). Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Berlin: Suhrkamp.

 

Sands, M. L. (2017). Exposure to inequality affects support for redistribution. Proceedings of the National Academy of Sciences, 114(4), 663-668.

 

Stephens, N. M., Markus, H. R., & Phillips, L. T. (2014). Social class culture cycles: How three gateway contexts shape selves and fuel inequality. Annual Review of Psychology, 65, 611-634.

 

Tomasello, M., & Gonzalez-Cabrera, I. (2017). The role of ontogeny in the evolution of human cooperation. Human Nature, 28(3), 274-288.

 

Trump, K.-S. (2018). Income inequality influences perceptions of legitimate income differences. British Journal of Political Science, 48(4), 929-952.

 

Wilkinson, R. G., & Pickett, K. E. (2017). The enemy between us: The psychological and social costs of inequality. European Journal of Social Psychology, 47(1), 11-24.


 

Bemerkung

Präsenzveranstaltung


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024