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Von der Schönheit der Gerechtigkeit - schrieb Heinrich Böll - als einem Bereich, den wir noch nicht entdeckt haben. Was heißt „schön“ in den verschiedenen Kulturen und Religionen? Kann man das Schöne in den Religionen mit allen Sinnen erleben? Ist das Schöne nur eine Frage des subjektiven Geschmacks, liegt im Auge des Betrachters und ändert sich im Laufe der Geschichte?
Kann das Fragen nach Schönheit zu Freundschaft und Verständigung zwischen Angehörigen der Religionen führen? Wie stehen „Schönheit“, „Liebe“ und „Gerechtigkeit“ in Beziehung zueinander? Welche Bedeutung hat ein Schönheitsideal für unsere Beziehungen – zerstörend und/oder heilsam?
Dabei steht die Schönheit unter dem Verdacht, von der wahren Wirklichkeit abzulenken, die Leute einzulullen und über ihre tatsächliche Lage hinwegzutrösten. Was ist „schön“ an meiner Religion, was „hässlich“? Ist Gott schön, die Natur schön, der Sabbat schön, Allah schön? … und was bedeutet das konkret für mein Leben? Wie lernen unsere Kinder, was schön und was hässlich ist? Diesen und anderen Fragen wollen wir im Seminar mit der Lektüre von Texten und in der Begegnung mit Menschen anderer Religionen (Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus) nachgehen.
Einleitung: Seminar „Von der Schönheit der Gerechtigkeit. Schönheit in den Religionen. Interreligiöse Lernprozesse“
Liebe Studierenden!
Selbst in Zeiten wie diesen, in denen das Leben der Menschen unter einem enormen ethischen Druck steht, kann es ermutigend, ja vielleicht sogar notwendig sein, die spielerischen undästhetischen Seiten des Lebens nicht zu vergessen. Deshalb das Thema „Von der Schönheit“, nicht um einen schönen Schein über die Gefahren des Lebens zu legen, sondern um ihnen widerstehen zu können.
Dass Seminare noch immer nicht in Präsenz in Essen stattfinden können, sondern mit digitalen Mitteln die erzwungene Distanz zu überbrücken suchen müssen, ist sehr schade. Nichts kann die persönliche Begegnung und das persönliche Gespräch ersetzen.
Sie finden in Moodle (Passwort: Schönheit20) den Seminarplan, so wie das Seminar unter normalen Umständen stattgefunden hätte.
Ich bitte Sie, die dort angegebene Literatur, die Sie auch in den Anlagen finden, zu lesen. Führen Sie parallel zur Lektüre ein Lesetagebuch, in dem Sie die in den Arbeitsblättern zur Literatur von mir gestellten Fragen beantworten und ihre eigenen Fragen und Anmerkungen zur Lektüre notieren.
Zum Abschluss des Seminars verfassen Sie einen Essay zu einer Frage, die Ihnen während der Lektüre wichtig erschien. In dem Essay sollten sie zwei Religionen vergleichen. Für den Essay und die Beantwortung der Fragen auf den Arbeitsblättern erhalten E-3-Studierende 3 Credits. Sollten Sie 4 Credits benötigen, sollte der Essay ausführlicher sein.
Schicken Sie mir Essay und Arbeitsblätter an meine E-Mail-Adresse: rolfheinrich@gmx.de
Sollten Sie während Ihrer Lektüre Fragen und Anregungen haben, so können Sie mich zu den im Seminarplan angegebenen Zeiten telefonisch unter 0209/1575256 oder 01719456835 erreichen.
Ich wünsche uns - mit den ungewohnten Umständen – interessante Einblicke in die Thematik. |