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Einführung in die Medizinsoziologie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
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Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften

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Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
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Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Mo. 10:00 bis 14:00 wöch. 02.11.2020 bis 07.12.2020          25 E-Learning
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Mo. 10:00 bis 12:00 EinzelT am 14.12.2020         25 E-Learning
Gruppe [unbenannt]:
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Sahinol, Melike , Dr. rer. soc.
Module
Modul 6: Spezielle Soziologie
Zuordnung zu Einrichtungen
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Einführung in die Medizinsoziologie

Einmal mehr zeigt sich – insbesondere in Pandemiezeiten – die Bedeutung medizinischer Themen für die Weltgesellschaft und somit auch für die Soziologie. Ein Virus geht um die Welt und hat tiefgreifende individuelle und gesellschaftliche Folgen, wie z.B. auf unsere Gesundheit, unsere Arbeits- und Finanzwelt, unser Hygiene- und Reiseverhalten, unseren Umgang mit unseren Mitmenschen. Wir schauen vielleicht täglich in die Medien, um uns über aktuelle Statistiken zu informieren oder Kenntnisse über Forschungen und neue Forschungsergebnisse oder gar Einreisebestimmungen zu erwerben. Im Umgang mit der Pandemie scheinen sich verschiedene kulturelle, ökonomische, (wissenschafts)technische und politische Faktoren als hilfreich zu erweisen, zumindest suggerieren dies länderspezifisch unterschiedliche Entwicklungen von Covid19-Infektionszahlen und den daran Verstorbenen. Um die Interdependenzen von Medizin, Technik und Gesellschaft – unter Mitwirkung von nicht-menschlichen Akteur*innen zu verstehen, ist es zunächst notwendig, einige Grundlagen für den soziologischen Blick auf Medizin und Gesellschaft zu erarbeiten. Zu diesen gehören zunächst verschiedene Ansätze der Medizinsoziologie und Konzepte von Gesundheit und Krankheit. Biomacht und Biopolitik sind wichtige Themen, um u.a. die Rolle gesundheitspolitischer Regulierungsprozesse und ihre Tragweite zu verstehen. Biomedikalisierung und Enhancement stellen einige Besonderheiten der Transformationsprozesse von Medizin und Gesellschaft dar, wobei diese Prozesse parallel zur Digitalisierung, DIY-Kultur (Do-It-Yourself), Bio- und Body Hacking-Tendenzen und Quantified Self Bewegung reflektiert werden. Medizinische Innovationen haben zum Teil durch diese Bewegungen zum Teil aber auch durch neuro-/bio-technische Heilversuche, die direkt in die menschliche Biologie eingreifen, Hybride, Cyborgs und Chimäre hervorgebracht. Mit den technischen Möglichkeiten ergeben sich nicht nur Risiken sondern auch Chancen für vulnerable Gruppen, insbesondere Menschen mit Behinderung. Andererseits jedoch, scheint die Medizin trotz ihrer Fortschrittlichkeit bestimmte (Geschlechter-)Gruppen in ihrer Gesundheit (immer noch) zu benachteiligen.

 

Im Rahmen des Seminars wird eine erste Einführung in die Medizinsoziologie vermittelt, die es auch ermöglicht, Kenntnisse zu unterschiedlichen medizinsoziologischen Konzepten und Studien weiter zu vertiefen. Dabei werden bspw. auch Gamification-Ansätze (z. B. Jeopardy, virtuelles world café) eingesetzt, Expert*innen eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren.

 

Voraussetzung/Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und abschließend Hausarbeit

 

Lernziele: Einführung in die Medizinsoziologie und einige ihrer Querschnittsthemen – von Biomedikalisierung, Bodyhacking und Enhancement & bis zur Transgeschlechtlichkeit 

 

Zur Lehrenden:

Dr. Melike Şahinol, Senior Research Fellow, Leiterin des Forschungsfelds „Mensch, Medizin und Gesellschaft, Orient-Institut Istanbul im Verbund der Max Weber Stiftung)

(sahinolAToiist.org)

 

 

Literatur

Basisliteratur:

 

Bauch, Jost. Medizinsoziologie. München, Wien: Oldenbourg, 2000.

 

Burri, Regula Valérie; DUMIT, Joseph (Hg.). Biomedicine as culture: instrumental practices, technoscientific knowledge, and new modes of life. Routledge, 2007.

 

Foucault, Michel (1988) [1963]: Die Geburt der Klinik. Eine Archäologie des ärztlichen Blicks. Frankfurt/M., Fischer

 

Mol, Annemarie (2002): The multiple body. Ontology in medical practice. Durham, Duke Univer-sity Press.

 

Parsons, T. (1958). Struktur und Funktion der modernen Medizin. In Probleme der Medizin-Soziologie (pp. 10-57). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.

 

Parsons, T. (1979). Definition von Krankheit und Gesundheit. Der Kranke in der modernen Gesellschaft, 57-67.

 

Strauss, Anselm L.; Fagerhaugh, Shizuko; Suczek, Barbara; Wiener, Carolyn (1982): Sentimental work in the technologized hospital. In: Sociology of Health and Illness, 4 (3): 254-278. — (1985): Social organization of medical work. Chicago, University of Chicago Press.

 

Strauss, Anselm L. (1985): Social organization of medical work. Chicago, University of Chicago Press. Strauss, Anselm L.; Schatzman, Leonard; Ehrlich, Danuta; Bucher, Rue; Sabshin, Melvin (1963): The hospital and its negotiated order. In: Freidson, Eliot (Hg.): The Hospital in Modern Society. New York, Free Press: 147-169.

 

Viehöfer, Willy; Wehling, Peter. Entgrenzung der Medizin. Von der Heilkunst zur Verbesserung des Menschen, 2011.

 

Vogd, W. (2011). Zur Soziologie der organisierten Krankenbehandlung. Weilerswist: Velbrück.

 

Vogd, Werner (2002): Professionalisierungsschub oder Auflösung ärztlicher Autonomie. Die Be-deutung von Evidence Based Medicine und der neuen funktionalen Eliten in der Medizin aus system- und interaktionstheoretischer Perspektive. In: Zeitschrift für Soziologie, 31 (4): 294-315.

 

Wehling, P., Viehöver, W., & Koenen, S. (Eds.). (2014). The public shaping of medical research: patient associations, health movements and biomedicine. Routledge.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024