Kommentar |
Das Bild der Politik als allmächtiger Masterplaner staatlicher Autorität hat sich längst überlebt. Viel eher ist die öffentliche Verwaltung, der in der Theorie der repräsentativen Demokratie nur eine instrumentelle Rolle zukommt, zentraler Gestalter des Regierungshandelns. Behörden schreiben einen Großteil der von den Parlamenten verabschiedeten Gesetze, koordinieren die Regierungspolitik mit gesellschaftlichen Interessengruppen und bestimmen, wie politische Programme und Gesetze aussehen, wenn sie in konkretes staatliches Handeln umgesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, sich mit der Rolle der öffentlichen Verwaltung auseinanderzusetzen, um die Funktionsweise des politischen Systems der BRD in ihrer ganzen Breite verstehen zu können.
Im Rahmen des Seminars sollen sich die Studierenden grundlegend und in einem einführenden rahmen mit folgenden Aspekten der politikwissenschaftlichen Verwaltungsforschung auseinandersetzen:
- die institutionelle Einbindung der öffentlichen Verwaltung ins politische System
- die hervorgehobene Bedeutung der föderalen Struktur von Politik und Verwaltung in Deutschland
- verwaltungswissenschaftliche Zugänge zu staatlichem Handeln und gesellschaftlicher Steuerung, insbesondere mit Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen
- sowie aktuelle Diskussionen zu Problemen und Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung.
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Literatur |
Bogumil, Jörg/ Jann, Werner (2020). Verwaltung und Verwaltungswissenschaft in Deutschland. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Kuhlmann, Sabine/ Proeller, Isabella/ Schimanke, Dieter/ Ziekow, Jan (Hrsg.) (2021). Public Administration in Germany. Cham: Palgrave Macmillan. |