Ausgehend von dem zu Beginn der Corona Pandemie entwickelten Konzept „Sammeln verbindet – Und was sammelst DU?“ steht der Aspekt des Sammelns als kunstdidaktisches Konzept für den Unterricht im Fokus des Blockseminars. Sammeln ist sowohl eine soziale Praxis als auch eine anthropologische Konstante, in der es um die Erzeugung von Sinn mittels des Aufspürens bzw. der Konstruktion von Ordnungszusammenhängen geht. Sammeln ist aber auch eine ästhetische Handlungsdimension, die sich bereits in der frühen Kindheit ausprägt und ihren Ausgangspunkt im kindlichen Spiel hat. Es ist ein Versuch, die Welt und ihre Phänomene produktiv zu entschlüsseln. So erzählen Sammlungen auch immer etwas über ihre Sammler*innen, und sind mit einem „Weltentwurf im Mikroformat“ vergleichbar. Ausgehend davon, dass Staunen und Begeisterung Schlüssel zu einer tiefen gehenden Beschäftigung mit einem Thema sind, wird kindliches Sammeln zum Ausgangspunkt für Forschendes Lernen und ästhetische Erfahrungsbildung in der Schule.
Im Blockseminar werden wir uns gemeinsam praxisnah und handelnd diesem Thema in Theorie und mit eigenen Sammelaktivitäten nähern.
Im Rahmen der geplanten Exkursion in das hessische Landesmuseum für Kunst und Natur - und ausgehend von den eigenen Sammelinteressen der Teilnehmer*innen - bieten sich dort ideale Möglichkeiten, um sich mit einem interdisziplinären, fächerverbindenden Blick vor Ort künstlerisch forschend und gestalterisch mit den Sammlungen und in den Museumsateliers auseinandersetzen.
Ziel des Seminars ist auch, eigenes Staunen, Neugier und Begeisterung als Studierende in Pandemie-Zeiten für sich selbst, als auch für die zukünftige pädagogische Arbeit neu zu entdecken. |