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Grundzüge der mittelalterlichen Literaturgeschichte: Werkentstehungsszenarien in Text und Bild - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2022 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 100
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtung :
Germanistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Di. 10:00 bis 12:00 c.t. wöch. R11T - R11 T00 D01      
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Loleit, Simone , PD Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Inhalt
Kommentar

Wie entstehen literarische Werke? Und wie lässt sich der Begriff des literarischen Werks (epochenspezifisch) definieren und von anderen Werken – der bildenden Kunst, Musik, Wissenschaft, des Handwerks – abgrenzen? Interessanterweise umkreisen und diskutieren literarische Texte – und das gilt nicht erst für die neuere, sondern auch für die Literatur älterer Epochen – dieses Thema auf vielfältige Weise. Es handelt sich dabei um Formen der Selbstreferenzialität und Selbstreflexivität von Literatur, auch in Auseinandersetzung mit anderen darstellenden Künsten, mit der bildenden Kunst u. a. Umgekehrt geben auch bildkünstlerische Autorbilder, z. B. Evangelistenbilder, aufschlussreiche Einblicke in das Themenfeld der Werkentstehung.

Um darüber zu sprechen, wie ein Werk entsteht, werden oft bildhafte Vergleiche benutzt. Z. B. vergleicht Thomasin von Zerklaere im Prolog seiner Moraldidaxe „Der Welsche Gast“ seine Tätigkeit als Autor mit der eines Zimmermanns, der ein Haus aus Stein und Holz baut und jedes Stück an die richtige Stelle setzen muss. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Thomasin an dieser Stelle auf ein literaturtheoretisches Problem, nämlich die Frage nach der Intertextualität literarischer Texte, zu sprechen kommt.

Eine wichtige Rolle spielen auch die unterschiedlichen Medien der Schrift und der mündlichen Erzählung. Z. B. wird in einer Reihe von schriftliterarischen Werken die Fiktion mündlichen Erzählens aufgebaut, so etwas in Giovanni Boccaccios populärer und einflussreicher Novellensammlung „Dekameron“, in dem erzählt wird, wie eine zehnköpfige Gruppe vornehmer junger Leute vor der Pest aus Florenz auf einen toskanischen Landsitz flieht und sich dort wechselweise an zehn Tagen jeweils zehn Geschichten erzählt.

Relevant für das mittelalterliche Verständnis literarischer Werke ist auch die Vorstellung, dass der geschriebene Text in einem Entsprechungsverhältnis zur Welt (als göttlicher Schöpfung) steht. Ein eindrückliches Beispiel hierfür ist das in ‚Brandans Meerfahrt‘ entworfene Szenario, dass der Abt Brandan ein Buch über die göttlichen Wunder verbrennt, weil er das darin Berichtete für unwahr hält, und dieses Buch dann durch eine Reise zu den einzelnen Wundern wiederherstellen muss.

Zu berücksichtigen ist auch die Materialität literarischer Werke, d. h. für die mittelalterliche Literatur im Wesentlichen die einzelnen Handschriften, in der diese überliefert sind und die in den Bereich der Buchherstellung als Kooperation verschiedener Handwerke und Künste führen.

Diesen und anderen Fragen und Aspekten wird sich die Vorlesung anhand von Text- und Bildbeispielen widmen.

 

Literatur

Zur Anschaffung empfohlen:

Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit im Überblick. Erw. und bibliogr. erg. Neufass. Stuttgart (Reclam) 2010 u. ö.

Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Bemerkung

Zu erbringende Studienleistungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024