Sammeln ist für Kinder und Jugendliche sowohl eine soziale Praxis als auch eine anthropologische Konstante, in der es um die Erzeugung von Sinn mittels des Aufspürens bzw. der Konstruktion von Ordnungszusammenhängen geht. Sammeln ist aber auch eine ästhetische Handlungsdimension, die sich bereits in der frühen Kindheit ausprägt und ihren Ausgangspunkt im kindlichen Spiel hat. Es ist ein Versuch, die Welt und ihre Phänomene produktiv zu entschlüsseln. So sind Sammlungen für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung, denn sie sind selbsttätige Aneignung von Wirklichkeit und basieren auf interessengeleiteter, freiwilliger Tätigkeit. Sammlungen erzählen immer auch etwas über ihre Sammler*innen, und sind mit einem „Weltentwurf im Mikroformat“ vergleichbar.
Ausgehend davon, dass Staunen und Begeisterung Schlüssel zu einer tiefer gehenden Beschäftigung mit einem Thema sind, wird kindliches Sammeln zum Ausgangspunkt für die Betrachtung ihres ästhetischen Verhaltens im Kontext von Forschendem Lernen und ästhetischer Erfahrungsbildung in der Schule.
Im Blockseminar nähern wir uns gemeinsam praxisnah und kreativ handelnd diesem Thema in Theorie und mit eigenen Sammelaktivitäten.
Im Rahmen der Exkursion wenden wir am dritten Tag des Seminars die bis dahin gemachte Erkenntnisse und Erfahrungen auf eine institutionelle Sammlung an und setzen uns mit einem interdisziplinären, fächerverbindenden Blick künstlerisch forschend mit den Ausstellungen auseinander.
Das Seminars lädt Sie ein, neben dem Fokus auf ästhetisches Verhalten von Kindern und Jugendlichen, ebenso Ihr eigenes Staunen, Ihre Neugier und Begeisterung zum Thema Sammeln zu entdecken, als auch für Ihre zukünftige pädagogische Arbeit nutzbar zu machen. |