Beschreibung und Zielstellung des Seminars:
Jedes demokratische System wie es beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland etabliert ist, benötigt die Unterstützung seiner Bürger:innen, sie bildet die Grundlage für deren Persistenz. Gleiches gilt auch für supranationale Systeme wie die Europäische Union. Neben einer ausgeprägten Legitimität drückt sich eine solche Unterstützung auch in dem Zufriedenheits- und dem Vertrauensniveau der Bürger:innnen in das politische System und seine handelnden Akteur:innen aus. Nicht erst die Demonstrationen gegen die Coronapolitik oder das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte verdeutlicht, dass es in einigen europäischen Mitgliedstaaten diese Zufriedenheit nicht mehr so ausgeprägt zu seien scheint. So fordern sie beispielsweise eine direktere Beteiligung am politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess oder die Rückkehr zum Nationalstaat. Dies führt uns zu folgenden Fragen: Welches Demokratieverständnis ist innerhalb der europäischen Bevölkerung verfestigt? Welche Möglichkeiten der politischen Beteiligung sind in den Mitgliedsstaaten und der EU möglich? Wie sinnvoll sind neue Partizipationsmechanismen wie Bürgerparlamente oder Bürgerräte?
Ziel des Seminars ist es, die Rolle des Bürgers im europäischen Kontext eingehender zu betrachten und deren Einfluss aus das politische Vertrauen und die politische Unterstützung zu analysieren. Dafür werden die zentralen Aspekte rund um die Demokratie, politische Beteiligungsverfahren, politische Einstellungen und das Konzept der politischen Unterstützung ausführlich vorgestellt und hinsichtlich ihrer empirischen Anwendbarkeit diskutiert. |