In diesem Seminar werden wir vsl. ausgehend von den Ansätzen der Professionalisierung von Lehrkräften (kompetenztheoretisch, berufsbiographisch etc.) insb. auf der Basis des strukturtheoretischen Ansatzes diskutieren. Dieser beleuchtet kritisch die Handlungslogiken im Kontext Schule sowie mögliche ‚Nebenwirkungen‘ pädagogischer Praktiken; bspw. durch die Analyse von protokollierten Beobachtungen aus der Schule. Hierbei geht es darum, was Schüler*innen durch bestimmte Handlungsweisen neben den Intentionen implizit noch vermittelt wird. Beispiele hierfür sind:
- Der Fokus auf Arbeitsprodukten (vs. –prozessen) kann zu einer Abarbeitungslogik ohne eingehende Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und zur Wettbewerbsorientierung/Konkurrenz zwischen den Schüler*innen führen.
- Ein Lob oder eine Pause für etwas, für das andere nicht gelobt werden bzw. keine Pause bekommen, kann einem*einer Schüler*in vermitteln, von der Lehrkraft als weniger leistungsfähig eingeschätzt zu werden.
- ‚Sonderbehandlungen‘ für einzelne Schüler*innen können eine positiv oder negativ besetzte ‚Verbesonderung‘ und somit eine Hierarchisierung von Schüler*innen nach sich ziehen.
Erwartet wird die Vorbereitung der im Seminar diskutierten Quellen, die Beteiligung am Austausch sowie regelmäßige Reflexionen über den Lernprozess. Darüber hinaus wird Raum dafür gegeben individuell darüber nachzudenken, welche Konsequenzen für die eigene Handlungspraxis als Lehrkraft aus den Erkenntnissen gezogen werden.
Der Zugang zum Moodlekurs wird per E-Mail kurz vor Semsterbeginn verschickt. |