Kommentar |
Im Seminar stehen Pronomen, die sich auf Personen beziehen, wie ich, du oder man im Vordergrund. Besonders interessant sind dabei die Fälle, in denen die Referenz nicht mit der konventionalisierten Referenz der jeweiligen Pronomen übereinstimmt. Z.B. kann man nicht nur verwendet werden, um sich generalisierend auf eine Allgemeinheit, sondern auch um sich auf den:die Sprecher:in selbst zu beziehen (z.B. was soll man machen, wenn man darauf steht?). Dagegen referieren du oder ich in manchen Kontexten auf eine Allgemeinheit (z.B. Wenn ich z.B. eine Kreuzallergie habe, dann bin ich gegen Birke und Birne allergisch). Im Seminar werden wir der Frage nachgehen, was diesen besonderen Pronomengebrauch motiviert. Interessant ist außerdem auch die Frage, was die Wahl der Anredepronomen steuert (d.h. du vs. Sie); hier ist auch ein Blick in die Sprachgeschichte lohnend, der zeigt, dass das Anredesystem im Deutschen häufig umstrukturiert wurde. Aus sprachhistorischer Perspektive werden wir außerdem betrachten, wie sich Indefinitpronomen wie man, jemand oder niemand aus dem Substantiv Mann entwickelt haben und wie sich der Pronomengebrauch in wissenschaftlichen Texten historisch gewandelt hat. |