Kommentar |
Corona-Pandemie, Fridays for Future, Populismus, Rassismus, Antisemitismus, Flüchtlingskrise, Krieg in Europa. Wir befinden uns in polisierten Zeiten! Es stellt sich die Frage, in welchem substanziell-theologischen Sinn sich die Religionspädagogik mit den Fragen des Politischen auseinandersetzt und inwiefern politische Dimensionen Inhalte des gegenwärtigen Religionsunterrichts sind. Der Religionsunterricht wird sowohl politisch, gesellschaftlich und zivilreligiös beansprucht. Kein anderes Fach wird im gleichen Maße durch politische und rechtliche Vorgaben begründet und reglementiert (Art 7. Abs. 3 GG). In dem Seminar soll die politische Dimension religiöser Bildung erschlossen werden, deren Dringlichkeit und Notwendigkeit zunehmend auch für den konfessionellen Religionsunterricht offensichtlich wird. Es ist höchste Zeit, die Fragen der politischen Dimension religiöser Bildung nicht nur zu stellen, sondern auf der Basis grundlegender Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Frieden und Toleranz zu diskutieren. Aktuell bekommt das Thema ‚Krieg‘ für Schüler*innen eine politische und existenzielle Bedeutung wie nie zuvor. Somit wohnt religiöser Bildung politische Dimension inne, die sich dem allgemeinen Bildungsauftrag verpflichtet. |
Literatur |
- Grümme, Bernhard: Religionsunterricht und Politik. Bestandaufnahme – Grundsatzüberlegungen – Perspektiven für eine politische Dimension des Religionsunterrichts. Stuttgart 2009.
- Schlag, Thomas: Horizonte demokratischer Bildung. Evangelische Religionspädagogik in politischer Perspektive. Freiburg i. B. 2010.
- Suhner, Jasmine: Menschenrechte – Bildung – Religion. Bezugsfelder, Potenziale, Perspektiven. Paderborn 2021.
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