Kommentar |
Peter Strawsons in der Tradition der angelsächsischen Gefühlsethiken stehender und erstmals 1962 erschienener Aufsatz „Freedom and Resentment“ gilt als Meilensteil in der Debatte um Willensfreiheit, da Strawson hier eine neue Variante des Kompatibilismus vertritt, der zufolge die Annahme von Freiheit und Verantwortlichkeit als „Bezugsrahmen“ interpersonaler Haltungen resistent gegenüber Widerlegungen durch den Determinismus ist. Er hat darüber hinaus eine intensive Debatte um die Normativität persönlicher Beziehungen und die Begründbarkeit von Tadel und Vorwurf und informellen Sanktionierungen einerseits und Entschuldigungen und Verzeihen andererseits ausgelöst. – In diesem Seminar soll, ausgehend von Strawsons Text, die Entwicklung der Debatte um Willensfreiheit, Übelnehmen, Tadeln und Verzeihen anhand einschlägiger, vorwiegend englischsprachiger Texte diskutiert werden. |
Literatur |
Strawson, Peter: Freedom and Resentment. In: Proceedings of the British Academy 48 (1962), 187–211.
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Coates, Justin / Tognazzini, Neal (Hrsg.): Blame. Its Nature and Norms, Oxford 2013.
Menges, Leonard: Moralische Vorwürfe, Berlin / Boston 2017
Radzik, Linda: The Ethics of Social Punishment. The Enforcement of Morality in Everyday Life, Cambridge 2020. |
Bemerkung |
B.A. LA GyBe: M6, M11
B.A. LA HRSGe: M6 A/B
B.A. Angewandte Philosophie: M6, M11
M.A. Philosophie: MIc, IIc, IIIc: SE Moralphilosophie, Angewandte Ethik
M.Ed GyGe (ab WS 2014/15): M4, M11
M.Ed. HRSGe (ab WS 2014/15): M4
M.A. Theorie des Sozialen: Kernmodul P2: Normative Dimensionen des Sozialen 2 |