Kommentar |
Das dritte und frühe vierte Jahrhundert waren entscheidend für die Verbreitung des Christentums im römischen Reich und für die Entwicklung der christlichen Lehre und des Selbstverständnisses des Christentums. In dieser Zeit stieg das Christentum von einer kleinen, kaum beachteten Minderheitsreligion, die zunächst von den römischen Kaisern mit Argwohn betrachtet und dann bekämpft wurde, schließlich zu einer tolerierten und geförderten Religion im römischen Imperium auf.
Diese mannigfaltigen Entwicklungen sollen aufgrund der überaus reichhaltigen Quellenlage am Beispiel der nordafrikanischen Kirchengemeinden gemeinsam im Proseminar herausgearbeitet werden. Dabei sollen auch die Herausbildung regionaler Besonderheiten wie die große Bedeutung des Märtyrerkultes, spezifische Sichtweisen nordafrikanischer Theologen wie Tertullian und Cyprian sowie die Konflikte innerhalb der Gemeinden Nordafrikas analysiert werden. Anhand dieser ausgewählten Beispiele sollen zugleich althistorische Arbeitsweisen und wissenschaftliche Hilfsmittel vorgestellt werden.
|
Literatur |
- E. Baumkamp, Kommunikation in der Kirche des 3. Jahrhunderts. Bischöfe und Gemeinden zwischen Konflikt und Konsens im Imperium Romanum, Tübingen 2014; - P. Guyot / R. Klein (Hrsg.), Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen. Eine Dokumentation, Darmstadt 1997; - H. Leppin, Die frühen Christen. Von den Anfängen bis Konstantin, München 2018; - K. Piepenbrink, Antike und Christentum, 2. Aufl., Darmstadt 2010; - G. Schöllgen, Ecclesia sordida? Zur Frage der sozialen Schichtung frühchristlicher Gemeinden am Beispiel Karthagos zur Zeit Tertullians, Münster 1985; - D. Wilhite, Ancient African Christianity. An Introduction to a Unique Context and Tradition, London 2017.
|