Kommentar |
Eine „Herrschaft weniger“, die Oligarchie, wurde erst im Laufe der Herausbildung der Demokratie im 5. Jh. v. Chr. als ihr gegenüber defizitäre Verfassungsform wahrgenommen. Dennoch herrschte im klassischen Griechenland keineswegs die schließlich radikale Demokratie wie in Athen vor, sondern die meisten Poleis waren mehr oder weniger oligarchisch regiert. Welche Merkmale eine Oligarchie ausmachten (Beschränkung des Vollbürgerrechts sowie des Zugangs zu den Ämtern, institutionelles Übergewicht von Ratsversammlungen), soll in den Quellen zu verschiedenen Poleis und den staatstheoretischen Überlegungen u.a. des Aristoteles ausführlich untersucht werden.
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Literatur |
W. Blösel, Der Wandel der oligarchischen Verfassungskonzeption vom fünften zum vierten Jahrhundert v. Chr., in: A. Haltenhoff & F.-H. Mutschler (Hgg.), Hortus Litterarum antiquarum, FS H.A. Gärtner, Heidelberg 2000, 79-91.
M. Simonton, Classical Greek Oligarchy, Princeton 2017.
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