Kommentar |
Die Geschichte von Eulenspiegel ist nicht nur einer der größten Erfolge des noch jungen Buchdrucks im frühen 16. Jahrhundert, sondern sie bietet auch ein Musterbeispiel für den raffinierten Schelm, der die etablierte Ordnung in Frage stellt und damit der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, nach dem niemand gefragt hat. Diese Figur wird in der langen literarischen Tradition von Tricksern und Trickreichen betrachtet, die von Prometheus und Odysseus bis in die Gegenwart langt. Betrachtet werden soll auch die Rezeptionsgeschichte des Eulenspiegel-Stoffs, die über Gerhart Hauptmann und Erich Kästner bis zu Daniel Kehlmann langt. Ein Ziel der Veranstaltung ist die Frage, inwieweit das antihierarchische Denken und die satirische Überspitzung produktive und damit aktuelle literarische Muster sind. |