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Ein zentrales Charakteristikum der Epoche der Frühen Neuzeit stellt ihre gesellschaftliche Struktur als Ständegesellschaft dar. Diese war durch die strukturell verankerte, soziale Ungleichheit der Zeitgenossen geprägt, die ihr Alltagsleben auf allen Ebenen beeinflusste und ihren Zugang zu Ressourcen aller Art strukturierte. Die Vorlesung geht den Erscheinungsformen und der sozialen Logik ständischer Ungleichheit nach. Dabei nähert sie sich dem Phänomen ‚Ständegesellschaft‘ bewusst von deren Rändern. Denn „die Ränder der Gesellschaft [können] mehr über sie aussagen als das Zentrum“ (Otto Ulbricht). Im Mittelpunkt stehen demnach diejenigen Personengruppen, die außerhalb der ständischen Ordnung oder an deren Rand standen und gar nicht oder nur partiell an den Ressourcen partizipieren konnten. Ziel ist es nicht nur diese Außenseiter, Randgruppen und Minderheiten sowie deren Lebenswelten in den Blick zu nehmen, sondern auch nach den Mechanismen von Ausgrenzung und Teilhabe sowie deren Akteuren zu fragen. Wer bestimmte, wer dazugehörte und wer nicht? Und mit welchen Mitteln? Angesichts der Langlebigkeit der ständischen Ordnung trotz vielfältiger Umwälzungsprozesse (Reformation, Bürokratisierung, Scientific Revolution) gilt es zugleich das Spannungsverhältnis von Beharrungskräften und Dynamik in den Blick zu nehmen. |
Literatur |
- Marian Füssel/Thomas Weller (Hrsg.), Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft (Zeitsprünge 15/1), Frankfurt a.M. 2011;
- Wolfgang Hippel, Armut, Randgruppen, Unterschichten in der Frühen Neuzeit (Enzyklopädie deutscher Geschichte 34), Berlin/Boston 2013,
- Bernd Roeck, Außenseiter, Randgruppen, Minderheiten: Fremde im Deutschland der Frühen Neuzeit, Göttingen 1993.
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Bemerkung |
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Voraussetzungen |
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Leistungsnachweis |
Klausur |