Kommentar |
Inhalte: Die Philosophie sah im Vergessen eine Quelle des (kreativen) Denkens, die Rechtsmedizin wiederum ein Zeichen grundsätzlicher Unzurechnungsfähigkeit und eingeschränkter Schuldfähigkeit, und der Erinnerungskultur galt es als „Komplize[] des Erinnerns“ (Aleida Assmann). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist das Vergessen als ‚Demenz‘ zu einem gesellschaftlich relevanten Phänomen avanciert, dessen Bedeutung und Implikationen von Außenstehenden kaum ermessen, in der Literatur aber zunehmend thematisiert und so veranschaulicht werden.
Die Summer School widmet sich verschiedenen Formen des Vergessens und ihrer Bewertung in Philosophie, Psychologie und (Rechts-)Medizin, Kunst und Literatur. In verschiedenen historischen Kontexten wird die Ausdifferenzierung des Vergessens in den genannten Disziplinen verfolgt und historisch-kontextualisierend verglichen. Im Zentrum steht hierbei die Vermittlung der Komplexität des Vergessens als gesamtgesellschaftlich relevantes Phänomen.
Durch die interdisziplinären Zugänge werden zum einen die mit dem Vergessen verbundenen unterschiedlichen Herausforderungen und Potentiale herausgestellt. Zum anderen lernen Studierende verschiedene disziplinäre Arbeitsweisen und Zugänge kennen, wenden sie an und erfahren, inwiefern ein und dasselbe Phänomen in Abhängigkeit vom disziplinären Kontext unterschiedlich rezipiert und interpretiert werden kann.
Teil 1: Im Rahmen einer Vorbesprechung zu Beginn des Semesters werden die Seminarinhalte vorgestellt und Arbeitsgruppen gebildet. Ein auf Moodle zur Verfügung gestellter Reader dient der inhaltlichen Vorbereitung und ist vor der Summer School von den Teilnehmern zu erarbeiten.
Teil 2: Die Summer School selbst ist in disziplinäre Blöcke gegliedert, die das Vergessen aus jeweils einer Disziplin in den Blick nehmen (Medizin und Psychologie, Philosophie, Kunst und Literatur). Jeder Block beginnt mit einem Impuls eines/r (Gast-)Dozent:in der jeweiligen Disziplin. Eine von den verschiedenen Arbeitsgruppen gestaltete Analyse und Diskussion ausgewählter Texte des Readers schließt hieran an. Mit einer Roundtable-Diskussion, in der die Teilnehmer als Diskutanten und Moderatoren auftreten, schließt die Summer School.
Lernziele:
- die Arbeitsweisen und Zugänge verschiedener Disziplinen kennen und anzuwenden,
- disziplinübergreifende (Forschungs-)Fragen zu stellen und zu diskutieren,
- ihre Präsentations-, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten zu verbessern.
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Bemerkung |
Die Summer School ist ein Angebot des Germanistischen Institus der Ruhr-Universität Bochum. Leitende Dozentinen: Dr. Olga Katharina Schwarz und Prof. Dr. Dr. Yvonne Wübben.
Achten Sie zudem auf Änderungen und Neuigkeiten in der Originalveranstaltung: Link zur Original Veranstaltung
Termin für das Vorbereitungstreffen: zweistündig, Termin und Raum werden noch bekannt gegeben
Termin der Summer School: 18. bis 21. September, jeweils ganztägig von 9-17 Uhr, der Raum wird noch bekannt gegeben
Interessierte Nachrücker*innen der UDE melden sich via E-Mail bei olga.schwarz@ruhr-uni-bochum.de an.
Weitere Informationen zum Studium liberale, eine Liste freier Plätze, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.) |