Kommentar |
Die Schöpfungstheologie der Gegenwart ist von vielerlei Fragen und Problemen herausgefordert: Wie lässt sich die Schöpfung als gute Schöpfung Gottes angesichts von Klimakrise und Naturkatastrophen denken? Wie verstehen wir den biblischen Schöpfungsauftrag (Gen. 1,28 und 2,15) in Zeiten des Anthropozäns, in dem der Mensch zur Gefahr für die Schöpfung geworden ist? Brauche wir eine Tier-Theologie? Ist der Glaube an eine von Gott erschaffene Schöpfung mit unserem wissenschaftlichen Weltbild vereinbar? Erfordert die Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27: "und schuf sie als Mann und Frau") die Annahme einer essenziellen Zweigeschlechtlichkeit des Menschen? Handelt Gott weiter in und an der Schöpfung oder überlässt Gott sie sich selbst? Was meinen wir eigentlich, wenn wir von "Natur" sprechen? Und welche theologische Rolle spielen Jesus Christus und der Heilige Geist für unser Verständnis von Schöpfung, Natur und Heil?
Diesen und anderen Fragen wird das Seminar nachgehen und sich nach der Erarbeitung der Grundlagen einer gegenwärtig zu verantwortenden Schöpfungstheologie mit konkreten und auch kontrovers diskutierten Fragestellungen beschäftigen. Die aktive Mitarbeit aller Seminarteilnehmer:innen in Beteiligung, Vor- und Nachbereitung wird vorausgesetzt.
Der Einschreibeschlüssel für den Moodle-Kurs lautet: Schöpfungstheologie. |
Literatur |
Heinrich Bedford-Strohm et al. (Hg.), Und Gott sah, dass es gut war. Schöpfung und Endlichkeit im Zeitalter der Klimakatastrophe, Göttingen 2009
Julia Enxing, Und Gott sah, dass es schlecht war: Warum uns der christliche Glaube verpflichtet, die Schöpfung zu bewahren, München 2022
Matthias Haudel, Theologie und Naturwissenschaft, 2. Aufl., Göttingen 2023
Martin Breul, Schöpfung, Paderborn 2023
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