Kommentar |
Sprachwandel beginnt häufig in der Mündlichkeit, die als sehr innovativ gilt. Besonders innovativ ist dabei die Jugendsprache, wie sie etwa auf Social Media beobachtbar ist. Im Seminar befassen wir uns mit Konstruktionen, die als charakteristisch für die Mündlichkeit betrachten werden können. Hierzu zählen z.B. weil-Sätze mit Verbzweitstellung (z.B. weil heute scheint ja die Sonne), Modalpartikeln wie ja oder denn (z.B. Lisa isst ja kein Fleisch oder Wie heißt du denn?) oder Doppelperfektformen wie Sie hat einen Kuchen gebackt gehabt. Daneben betrachten wir auch Konstruktionen, die für die Jugendsprache besonders charakteristisch sind wie Vokative, die sich zu Diskursmarkern wandeln (z.B. Digger, Alter oder Junge) oder (Muster der ) Intensivierung (z.B. voll/sau/mega interessant oder voll/?sau/??mega der interessante Film). Nach einem Überblick über diese Phänomene werden Sie eigenständig empirische Untersuchungen zu diesen Phänomenen durchführen. Grundlage bildet ein YouTube-Korpus, das im Zuge des Lehrprojekts KEY erstellt wurde. |