Kommentar |
Inhalte:
Wer war das Opfer, wer ist der Täter? Stimmen Fingerabdrücke überein, sind DNA-Spuren identisch? Diese und andere „Identitäts-Fragen“ spielen eine zentrale Rolle in der Kriminalliteratur, in der die Spurensuche letztlich der Wiederherstellung der verborgenen 'wahren' Geschichte des Verbrechens und der Identifizierung des Verbrechers dient. Was aber, wenn das, was verloren ging, die eigene Identität ist? Wie funktioniert das Erzählen über solche Zustände wie aus ihnen heraus?
Am Beispiel ausgewählter Texte der (Kriminal)Literatur und entsprechender theoretischer Texte geht es im Blockseminar um die Frage, was Identität ist oder sein könnte und wie sich Formen des „Selbst-Vergessens“ (z.B. Alzheimer/Demenz, Amnesien, dissoziative Fugen) mit literarischen Mitteln abbilden lassen. Außerdem wird die Nicht/Identität von Autor und Erzähler bzw. Erzähler und Figuren thematisiert – und das auch auf etwas andere Art, denn die Dozentin Dr. Mischa Bach ist nicht nur Literaturwissenschaftlerin und Erzählforscherin, sondern darüber hinaus die Autorin einer der drei Romane, die im Seminar gelesen werden. Doch auch die Studierenden sind aufgefordert, Identitätsmodelle aus ihren Hauptfächern wie sich selbst miteinzubringen.
Themen:
- Wer bin ich und woher weiß ich das? Ein Einstiegsexperiment, gefolgt von einer theoretischen und einer praktischen Einführung ins Thema Identität und den Umgang mit der (Kriminal)Literatur
- „Vergessen ist nicht Vergeben“. Alzheimer und die kollektive Verdrängung in der Gesellschaft in Anne Chaplets Kriminalroman „Schrei nach Stille“
- „Was, wenn ich ganz anders war? oder Das Ich im Nebel des Vergessens“: Selbstverlust und Selbstrekonstruktion in Martin Suters „Ein perfekter Freund“
- „Vergessen als Selbstbefreiung?“ - Dissoziative Fugen und andere Seltsamkeiten in Mischa Bachs Kriminalnovelle „Der Tod ist ein langer, trüber Fluss“
Lernziele:
Studierende sind mit der Identitätsthematik bzgl. verschiedener Aspekte der Literaturproduktion, -rezeption, -analyse und -theorie vertraut. Sie kennen wissenschaftliche Methoden der Interpretation literarischer Texte und können diese auf neue Texte anwenden. |
Literatur |
Primärliteratur:
Romane von Anne Chaplet (Schrei nach Stille), Martin Suter (Ein perfekter Freund) und Mischa Bach (Der Tod ist ein langer, trüber Fluss)
dazu Sekundärliteratur & Theorie (näheres dazu in der Vorbesprechung)
SemApp. Nr. 765, Essen, GW/GSW, EG, Titel: Identität, https://semapp.uni-due.de/collection/view/4768. Zugangsdaten zum SemApp und zum Moodle Kursraum erhalten Sie nach Zulassung in LSF via E-Mail vom Studium liberale Team. |
Bemerkung |
Obligatorische Vorbesprechung: Di, 22.10.2024, 14:15-15:45 Uhr, R12 R07 A69 Block: Sa, 16.11./30.11./14.12.2024 + 11.01.2025, 11:15-16:45 Uhr + Sa, 25.01.2025, 11:15-14:45 Uhr, R11 T04 C60
Zu den Lageplänen der UDE.
Anmeldefrist ab Mi, 18.09.2024, 10:00 Uhr
Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de
Eine Liste freier E3-Plätze, weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie auf der Homepage des IwiS. |
Leistungsnachweis |
3 Credits:
Lerntagebuch (5* ca. 2 Seiten)
erste Abgabefrist Lerntagebuch: 13.11.2024; letzte Abgabefrist Lerntagebuch: 25.02.2025
4 Credits:
Vorleistung: Referat (Referatsthemen werden ausschließlich in der Vorbesprechung verteilt).
Prüfungsleistung: schriftliche Ausarbeitung (16.000-20.000 Zeichen inkl. Leerzeichen), die das Referat in den Kontext des Seminars einordnet.
Abgabefrist schriftliche Ausarbeitung: 25.02.2025
Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht.
Die Note setzt sich wie folgt zusammen: 100% Lerntagebuch bzw. schriftliche Ausarbeitung
Für alle E3 Kurse gilt, dass man sich nicht beim Prüfungsamt anmelden kann/muss. Bei allen unseren Lehraufträgen ("E3 - IwiS") sind Sie mit der Zulassung zum Kurs zur Prüfung angemeldet. |