Kommentar |
Aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen, wie etwa die verstärkte Präsenz rechtspopulistischer Strömungen oder die zunehmende Radikalisierung in Teilen der Politik, haben Auswirkungen auf das alltägliche Miteinander in Deutschland. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes kommt in ihrem Jahresbericht von 2021 zu dem Ergebnis, dass der größte Anteil von Diskriminierungen „im Bereich des staatlichen Handelns, also beispielsweise durch Ämter und Behörden, durch die Polizei und Justiz“ stattgefunden haben. Davon ist der Schulalltag nicht ausgenommen. Kinder und Jugendliche machen an Schulen die Erfahrung von Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wenn an Schulen diskriminiert wird, sind die Täter oft Lehrkräfte. Das zeigt ein Monitoring der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) in Berlin. Demnach verletzen Schulen ihre Pflicht, Schülerinnen und Schüler vor Diskriminierungserfahrungen zu schützen. Besonders betroffen sind hierbei vulnerable Gruppen. Doch Lehrkräfte, Schulleitung und pädagogische Kräfte sind im Umgang mit rassistischen und diskriminierenden Äußerungen und Einstellungen häufig überfordert. Daher werden in diesem Seminar angehende Lehrkräfte über die Mechanismen und Effekte institutioneller Diskriminierung sensibilisiert und aufgeklärt, um dann im weiteren Schritt die Grundlage für eine diskriminierungssensible Professionskompetenz zu legen. Die Reflexion der eigenen Haltung und deren Wirkung auf die berufliche Rolle als angehende Lehrkraft sowie die Diskussion unterschiedlicher Handlungsoptionen, um Diskriminierung im Bildungsbereich abzubauen, ist ebenfalls Bestandtteil des Seminars. Der gesamte Themenkomplex wird anhand aktueller gesellschaftspolitischer Debatten sowie auserwählter Grundlagenliteratur schrittweise erarbeitet. Die Literaturliste wird zu Beginn des Seminars hochgeladen.
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