Bemerkung |
Karl Marx plante im Rahmen seiner Ökonomiekritik auch ein eigenes Buch zum Staat, konnte diese Pläne jedoch nicht mehr umsetzen. Sein Hauptwerk Das Kapital blieb unvollendet. Seitdem gibt es umfangreiche Debatten um die Rolle des Staates im Kapitalismus. Recht war dabei ein zentrales Thema, Eugen Paschukanis beispielsweise beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Warenform, Rechtsform und Staatsform. Im staatlichen Schutz von Eigentum und Vertrag wurde in marxistischen Analysen eine wesentliche Funktion des Staates gesehen. Zwang und Gewalt sind weitere wiederkehrende Themen in den Diskussionen um die politische Ordnung des modernen Kapitalismus. Sowohl bei der Analyse des historischen Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise in der sogenannten ursprünglichen Akkumulation als auch ihrer historischen globalen Ausweitung und aktueller Veränderungen im Zeitalter der Globalisierung. Dominiert mit der Herrschaft des Gesetzes ein „stummer Zwang“ und spielt direkte Gewalt nur eine Ausnahme? Oder ist Kapitalismus eher als ein Nebeneinander von Markt und Gewalt zu verstehen? Im Seminar werden gemeinsam zentrale Texte von Karl Marx, Eugen Paschukanis, Franz Neumann, Nicos Poulantzas, Heide Gerstenberger und weiteren Autor*innen gelesen und diskutiert. Eine Studienleistung kann in Form einer Kurzpräsentation eines Aufsatzes oder Buches erbracht werden, eine Prüfungsleistung ist in Form einer Hausarbeit möglich (auch mit der Option der Gruppenarbeit). |
Leistungsnachweis |
Studienleistungen (unbenotet) können als Präsentationen relevanter Aufsätze und Bücher erbracht werden. Entweder als individuelle Studienleistung einer Kurzpräsentation von circa 5–10 Minuten bzw. als Gruppenpräsentation. Die Themenvergabe erfolgt am Auftakttermin. Prüfungsleistungen (benotet) sind als Essay bzw. Hausarbeit möglich, auch mit der Option von Gruppenarbeiten. Die Themenvergabe erfolgt während der Seminartermine, spätestens zum Seminarende beim letzten Termin. |