Warum kommt Maxi eigentlich seit einigen Tagen nicht mehr zu Schule und fehlt schon seit Wochen immer wieder einzelne Tage? Was muss ich als Lehrkraft jetzt tun? Und wie hätte ich Maxis Entwicklung verhindern können? Plane ich die Stunde morgen für die 16 zuverlässigen oder doch lieber auch für die Teilzeit-Schwänzer? Wie gehe ich mit Kindern um, die nur ein oder zwei Tage pro Woche zum Unterricht erscheinen? Wie sieht hier die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten aus? Wie integriere ich eine Jugendliche, die zuletzt wochenlang krank war?
Spätestens seit der Corona-Pandemie mit vielen Wochen Schulschließung stehen fast alle Schulen vor der Herausforderung von zunehmendem Schulabsentismus. Die Kinder sind da, aber nicht kontinuierlich. Aber auch früher schon gab es an jeder Schule Fälle von Schulabsentismus und Fälle von Langzeiterkrankungen, die irgendwann wieder in den Schulbetrieb integriert werden mussten.
In diesem Seminar wollen wir uns mit der ganzen Bandbreite des Schulabsentismus beschäftigen: mögliche Ursachen und Folgen, Präventionsmaßnahmen und Gegenmaßnahmen, Maßnahmen für den Umgang mit den unterschiedlichen Lernständen im Unterricht, Untertsützungs- und Beratungsangeboten und den formalen Pflichten einer Lehrkraft bei der Schulpflichtüberwachung.
Aus diesem Themenfeld werden wir die Forschungsfragen für Ihr Praxissemester entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf qualitativen Methoden (z.B. Interviews).
Zusätzlich werfen wir unsere Praxiserfahrung als Lehrerin und Lehrer an Schulen in schwierger Lage in den Ring und bieten Ihnen jede Woche Tipps&Tricks für den ersten Unterrichtseinsatz. Außerdem besteht die Möglichkeit für Interessierte einen Vormittag an unserer Gesamtschule zu hospitieren, um sich einen Teil der Problematik direkt vor Ort anzusehen. |