Diese Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende der Schulform HRSGe und GyGe/BK im LA-Bachelor Germanistik. Studierende der Schulform Grundschule im LA-Bachelor DSSZ müssen sich für ihr eigenes Seminar "Sprachkontrastive Beschreibungen" in ihrem Studiengang anmelden. Die Seminare sind nicht polyvalent.
Allgemeiner Kommentar:
Ziel des Seminars ist es, einen ersten Einblick in sprachvergleichende Arbeit zu erhalten. Dabei werden mehrere ausgewählte Sprachen in den Blick genommen und kontrastiv betrachtet. Nach einer theoretischen Einführung, die sich mit der kontrastiven Linguistik auseinandersetzt, folgt zunächst anhand eines ausgewählten Sprachbeispiels eine Analyse ausgewählter Aspekte linguistischer Bereiche (z.B. Phonetik/Phonologie, Flexionsmorphologie und Syntax). Durch den Vergleich mit der deutschen Sprache sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet und im Zusammenhang mit einem mehrsprachigen Spracherwerb betrachtet werden. Im zweiten Schritt lernen Studierende anhand ausgewählter weiterer Sprachen das sprachkontrastive Verfahren anzuwenden. Kenntnisse verschiedener Fremdsprachen sind erwünscht, aber keine Voraussetzung.
Es wird eine aktive Teilnahme erwartet.
Der erfolgreiche Abschluss des Moduls Linguistik III kann mit 3 CP für die Zusatzqualifikation "Sprachbildung in mehrsprachiger Gesellschaft" angerechnet werden (https://www.uni-due.de/daz-daf/zus/).
Kommentar zum Seminar [G5] von Prof. Dr. Michael Beißwenger (Di. 14-16):
Das Seminar bietet eine Einführung in die Grundlagen der kontrastiven Linguistik. In der Begegnung mit verschiedenen Sprachen, die für alle Teilnehmenden gleichermaßen fremd sind, identifizieren wir 'Stolpersteine', die sich durch die intuitive Übertragung von Strukturannahmen über das Deutsche auf den Bau von Wörtern, Sätzen und kommunikativen Äußerungen in diesen Sprachen ergeben. Die damit verbundenen Irritationen darüber, dass diese fremden Sprachen offenbar anders 'funktionieren' als das Deutsche, nehmen wir anschließend unter unter linguistischer und sprachvergleichender Perspektive genauer unter die Lupe.
Im Fokus der Betrachtung stehen eine polynesische (Hawaiianisch) und eine keltische Sprache (Walisisch oder Irisch) sowie zwei sog. 'Kreolsprachen' (Haitianisch, Unserdeutsch), die wir unter Berücksichtigung ihrer typologischen Merkmale hinsichtlich ihres Wortschatzes, ihrer Semantik und der Prinzipien der Satzbildung untersuchen. Daneben werden wir auch auf ausgewählte Nachbarsprachen des Deutschen im europäischen Kontext (Englisch, Französisch, Spanisch u. a.) eingehen, die die Teilnehmenden in der Schule als Fremdsprachen kennengelernt haben, und deren Verwandtschaft innerhalb der indeoeuropäischen Sprachfamilie klären.
Die Sprachen werden von den Teilnehmenden anhand der App Duolingo erkundet, Irritationen und weitere Auffälligkeiten bei den Erkundungen werden in den Sitzungen zusammengetragen und protokolliert. Für die genauere Untersuchung ausgewählter Phänomene werden Grammatiken, sprachvergleichende Literatur sowie weitergehende Sprachbeispiele (kurze Texte, Transkripte) herangezogen.
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