Schule ist weit mehr als ein Ort des Lernens – sie ist ein zentraler Schauplatz der Identitätsbildung. Hier verhandeln junge Menschen ihre Zugehörigkeiten, entwickeln ihr Selbstbild und werden mit gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert. Doch wie genau entstehen Identitäten im schulischen Kontext? Welche Rolle spielen nationale und europäische Zugehörigkeitsgefühle? Und wie beeinflussen soziale Gruppen, Lehrkräfte und schulische Strukturen diesen Prozess?
Diesen Fragen gehen wir in diesem Seminar nach, indem wir uns mit grundlegenden Theorien der Identitätsforschung auseinandersetzen – allen voran mit der sozialen Identitätstheorie von Henri Tajfel. Gleichzeitig schlagen wir die Brücke zur empirischen Forschung: Die Studierenden haben die Möglichkeit, eigene kleine Forschungsprojekte zu entwickeln und sich dabei methodisch auszuprobieren. Wir arbeiten mit quantitativen Umfragen, Interviews und Fokusgruppen und reflektieren gemeinsam, welche Methoden sich für unterschiedliche Fragestellungen eignen.
Theorie trifft Praxis: Durch interaktive Übungen, Diskussionen und erste Forschungserfahrungen lernen die Teilnehmenden, Identitätsprozesse im schulischen Kontext nicht nur zu verstehen, sondern auch selbst zu untersuchen. Wer sich für Fragen der Identitätsbildung und empirische Sozialforschung interessiert, ist hier genau richtig. Eine aktive Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur und ein neugieriger Blick auf Schule als sozialen Raum sind dabei ausdrücklich erwünscht! |