Gruppe 1: Prof. Dr. Magdalena Kißling: Filme und Serien im Literaturunterricht
Das Seminar führt in film- und serialitätsdidaktische Ansätze ein, vertieft sie mit Blick auf die Frage konkreter Unterrichtsmodellierung und reflektiert auf Basis von Simulationen zentrale Herausforderungen in der praktischen Umsetzung. Im Zentrum stehen unterschiedliche audiovisuelle Medien: der TV-Spot, die Literaturverfilmung im Kontext des Medienverbundes und die Miniserie. Die Gegenstände werden narrativ und filmanalytisch untersucht und auf dieser Basis analytische und produktionsorientierte Verfahren erprobt. Mit dem Erklärvideo rückt ein weiteres Medium in den Fokus. Wie sich Nacherzählungen kanonischer Texte mit Playmobilfiguren (Sommers Weltliteratur to go auf YouTube) produktiv in den Literaturunterricht einbinden lassen, wird anhand verschiedener Modelle diskutiert.
Vorbereitend zu schauen ist die Miniserie Das Damengambit (Netflix 2020).
Gruppe 2: Astrid Meirose: Erzähltexte im Literaturunterricht
„Nirgends gibt es und gab es jemals ein Volk ohne Erzählung: alle Klassen, alle menschlichen Gruppen besitzen ihre Erzählungen“(Roland Barthes). Erzähltexte sind fester Bestandteil des Deutschunterrichts. Erzählungen öffnen neue Sichtweisen auf die Wirklichkeit, helfen die Welt zu verstehen, zu strukturieren, Erfahrungen einzuordnen, mit ihrer Hilfe formt sich Identität. Vor dem Hintergrund dieser anthropologischen Grundfunktionen, die das Erzählen erfüllt, wird sich das Seminar zunächst mit den Kriterien der Textauswahl für Lernende auseinandersetzen. Anschließend wird sich das Seminar an ausgewählten Texten beispielhaft mit der didaktischen Vermittlung narratologischer Aspekte wie Erzählperspektive, zeitliche und räumliche Gestaltung, Figurenkonzeption etc. auseinandersetzen. Hierbei werden sowohl analytische als auch handlungs- und produktionsorientierte Methoden vorgestellt, erprobt und reflektiert. Mit der Gestaltung von Lernprozessen, Phasierung von Unterrichtszielen, Aufgabenstellungen und Aufgabenformaten – auch mit Bezug auf die Lehrpläne – werden wir uns ebenfalls beschäftigen.
Gruppe 3: N.N. (C.H.): Kinder- und Jugendliteratur im Literaturunterricht der Sekundarstufe I
Gegenwartsliteratur spielt heutzutage eine wichtige Rolle im Literaturunterricht der Sekundarstufe I: 1972 noch als „Stiefkind der Didaktik“ (Geißler 1972) bezeichnet, hält sie ab Mitte der 1975er Jahre Einzug in den Literaturunterricht. Durch die Verankerung im Lehrplan, insbesondere unter dem Stichwort "Jugendroman", wird eine direkte Verbindung zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hergestellt. Die Genrevielfalt, wie Abenteuer-, Adoleszenz-, Liebes- und Kriminalromane, ermöglicht eine breit gefächerte ästhetische Auseinandersetzung. Der Einsatz von Gegenwartsromanen ist daher aus literaturdidaktischer, kulturdidaktischer und lesedidaktischer Perspektive gut begründbar und fördert das Verständnis und die Begeisterung für zeitgenössische Literatur bei den Schülerinnen und Schülern.
Im Seminar liegt der Fokus neben der Fundierung der oben genannten Perspektiven auf möglichen Auswahlkriterien und konkreten Unterrichtsvorhaben (Reihen- und Doppelstundenplanung). Neben der aktiven Seminarteilnahme wird die Lese- und Kaufbereitschaft der verbindlichen Seminarliteratur (wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben, exemplarisch für verschiedene Klassenstufen, Genre und Themen ausgewählt) vorausgesetzt. Seminarplan und die zu erbringenden Studienleistungen werden in der Vorbesprechung bekanntgegeben.
Gruppe 4: Dr. Antje Baumann: Musik im Deutschunterricht
Das Seminar möchte die Studierenden mit Vertonungen häufig im Deutschunterricht gelesener lyrischer Texte – unter anderem von Goethe, Eichendorff und Heine – vertraut machen, ihnen eine gewisse Sicherheit in der Beschreibung musikalischer Parameter wie Rhythmus, Metrum, Harmonik und Melodik vermitteln und anhand von Beispielen Anregungen für eigenes fächerübergreifendes Arbeiten geben. Dabei wird es darum gehen, Text und Musik miteinander in Beziehung zu setzen, dadurch weitere Deutungsebenen zu gewinnen und diese didaktisch zu nutzen. Daraus ergeben sich auch Anknüpfungspunkte zu Musik als Deutungsebene im Film. Notenkenntnisse werden nicht vorausgesetzt; jedoch die Bereitschaft, sich im Laufe des Semesters unter Anleitung entsprechende Grundkenntnisse anzueignen.
Gruppe 5: Dr. Liane Schüller: Erinnerungskulturelles Lernen im Deutschunterricht
Literarische Texte stellen im Kontext des Erinnerungskulturellen Lernens ein wichtiges Erkenntnismittel für Lernende dar, um Gefühle des Fremden und Fremdartigen zu erfahren, mit persönlichen Perspektiven konfrontiert zu werden sowie durch das empathische Nachvollziehen zu einer reflexiv-wertenden Distanzierung und Urteilsbildung zu gelangen. Im Seminar werden wir anhand ausgewählter Texte und Filme didaktische und methodische Fragestellungen zum Thema ‚Erinnerungskulturelles Lernen' erarbeiten und diskutieren. Wir werden auch über Möglichkeiten sprechen, einen so herausfordernden Gegenstandsbereich, der in fiktionaler Weise oftmals reale Schicksale thematisiert, in den Unterricht zu integrieren und Aspekte des literarisch-medialen und des historisch-politischen Lernens berücksichtigen.
Der Seminarplan und die Bedingungen für den Erwerb der Studienleistung werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
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